CH-Ausblick: Festere Eröffnung erwartet – Novartis unter Druck
In der Schweiz hat der Pharmakonzern Novartis den Geschäftsbericht 2008 vorgelegt und nach ersten Einschätzungen leicht schwächer als erwartet abgeschnitten.
Erholungstendenzen sind aber vorallem bei den Finanzwerten auszumachen. Im Handel wird darauf verwiesen, dass die neue US-Regierung unter Präsident Barack Obama einem Medienbericht zufolge die Errichtung einer «Bad Bank» erwägt, um faule Wertpapiere aufzukaufen. Diese Meldung hatte am Dienstag den Sektor in den USA gestützt. Eine Entscheidung darüber könnte bald fallen, möglicherweise bereits in der kommenden Woche, wird spekuliert. Noch keine Informationen gebe es dazu, wie der Ankauf der faulen Wertpapiere finanziert werden soll.
Der von Clariden Leu berechnete SMI gewinnt bis um 8.20 Uhr +0,60% auf 5’380,99 Punkte.
Im Fokus der Anleger stehen am Mittwoch Novartis (vorbörslich -1,3%). Der Pharmakonzern hat mit den vorgelegten Zahlen nach einer ersten Einschätzung aus dem Handel etwas unter Markterwartung abgeschnitten. Während der Umsatz überzeuge, lägen EBIT wie auch Reingewinn darunter, hiess es. Dabei dürfte die Abschreibung in Höhe von 266 Mio USD auf die Alcon-Beteiligung belastet haben. Die Dividendenerhöhung um 25% auf 2 CHF demonstriere dagegen die finanzielle Stärke des Pharmaunternehmens. Der Ausblick, dass im laufenden Jahr mit erneuten Rekordumsätzen und -gewinnen gerechnet werde, sei auf den ersten Blick positiv – allerdings unpräzise.
Die Konkurrenzpapiere von Roche steigen um 1,0%. Heute Morgen wurde bekannt, dass die Erben des Firmengründers den seit Jahrzehnten bestehende Aktionärbindungsvertrag auf unbegrenzte Zeit verlängert haben. Im Pool werden unverändert 50,0125% der ausgegebenen Inhaberaktien gehalten.
Auch die restlichen vorbörslich gehandelten Aktien tendieren im Plus. Allen voran Finanzwerte wie UBS (+1,3%), CS (+1,3%), Swiss Re (+2,1%) oder ZFS (+1,5%) können deutlich zulegen. Die Meldung zu der bevorstehenden Gründung einer «Bad Bank» in den USA dürfte sich positiv auf die Stimmung im Sektor auswirken, hiess es.
Im breiten Markt haben die jurassische Kantonalbank (Ergebnis) sowie Winterthur Technologie (Umsatz) Angaben zum abgelaufenen Geschäftsjahr gemacht. Zudem haben Walter Meier und Sika Akquisitionen getätigt, und bei Schweiter und IC Cham wurde teilweise Kurzarbeit eingeführt. (awp/mc/ps/07)