Google-Geschäft läuft trotzt Krise – Sonderausgaben drücken Gewinn
Es war der bisher erste Gewinnrückgang bei dem erfolgsverwöhnten Internet-Riesen. Massiv belastet wurde der Gewinn von einem umfangreichen Aktien- Vergütungsprogramm für die Beschäftigten und Abschreibungen von fast 1,1 Milliarden Dollar auf Beteiligungen an den Internet-Unternehmen AOL und Clearwire. Vor den Sonderposten lag das Ergebnis bei 1,62 Milliarden Dollar (1,25 Mrd Euro).
Über den Analystenerwartungen
Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg von 4,92 auf 5,10 Dollar. Mit den bereinigten Zahlen übertraf Google die Erwartungen der Analysten deutlich. Im Kerngeschäft von Google – den Klicks der Nutzer auf Anzeigen im Umfeld von Ergebnissen der Internet-Suche – gab es im Jahresvergleich ein Plus von 18 Prozent. Auch gegenüber dem Vorquartal legte die Zahl der sogenannten bezahlten Klicks um zehn Prozent zu. Die Wachstumsraten waren deutlich niedriger als in der Vergangenheit. Allerdings hatten einige Branchenexperten schon seit einem Jahr immer wieder mit regelrechten Einbrüchen in dem Geschäft gerechnet, die bisher nicht eintrafen. Der Umsatzanteil des US-Geschäfts wuchs auf 50 Prozent von 48 Prozent ein Jahr zuvor.
Auch Google spart
In der Wirtschaftskrise muss auch Google sparen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum Jahresende binnen drei Monaten nur um rund 100 auf 20 222. Das war der bisher niedrigste Zuwachs innerhalb eines Quartals. Google hatte zuletzt mehrere Projekte gestoppt, um Kosten zu trimmen und sich auf wichtigere Bereiche zu konzentrieren. In der Abteilung für Personalsuche (Recruiting) wurden vor einigen Tagen rund 100 Stellen gestrichen.
Umsatz im Gesamtjahr um 31,3 % gesteigert
Im gesamten Jahr 2008 stieg der Google-Umsatz um 31,3 Prozent auf 21,79 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte nach der Milliardenabschreibung lediglich um 0,5 Prozent auf knapp 4,23 Milliarden Dollar zu. Google sass Ende des Jahres auf einem Cash- Polster von knapp 16 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg/06)