US-Eröffnung: Sehr schwach – GE-Zahlen und Ausblick belasten
Der Dow büsste im frühen Handel 2,17 Prozent auf 7.946,78 Zähler ein. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,92 Prozent auf 811,60 Punkte. An der NASDAQ gab der Composite-Index um 1,12 Prozent auf 1.449,05 Zähler nach. Der NASDAQ 100 sank um 1,21 Prozent auf 1.153,96 Zähler.
Die GE-Aktie büsste 4,15 Prozent auf 12,92 US-Dollar ein. Der Mischkonzern General Electric (GE) hatte im Schlussquartal merklich unter der Wirtschaftskrise gelitten. Dem Konzern machte vor allem die Schwäche seiner Finanzsparte zu schaffen. Der Überschuss fiel binnen eines Jahres von 6,7 auf 3,7 Milliarden Dollar. «Wir erwarten ein sehr schwieriges Jahr 2009» sagte Vorstandschef Jeff Immelt.
Der Speicherchip-Hersteller Qimonda, US-Tochter der deutschen Infineon ist insolvent. Die Halbleiter- Branche leidet unter dramatischem Preisverfall: Am Tag zuvor hatte Advanced Micro Devices (AMD) enttäuschende Zahlen präsentiert. Trotz eines Sanierungskurses erlitt AMD im Schlussquartal 2008 erneut einen hohen Verlust. Immerhin konnte der Konzern trotz der Wirtschaftskrise das Minus zum Vorjahr unter dem Strich um rund 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar verringern. Die Aktie, die vor Bekanntgabe der Zahlen bereits mehr als zehn Prozent eingebüsst hatte, sank um weitere 3,96 Prozent auf 1,94 Dollar.
Google dagegen übertraf die Erwartungen des Marktes, was der Aktie des Internet-Suchmaschinenbetreibers ein Plus von 3,55 Prozent auf 317,39 Dollar bescherte. Die Deutsche Bank nahm ihr Kursziel für die Aktie allerdings wegen Sorgen über eine weitere Verschlechterung des Konjunkturumfeldes von 480 auf 390 Dollar zurück.
Eine Übernahme dagegen könnte sich im Pharmasektor anbahnen. Der weltgrösste Pharmakonzern Pfizer strebt einem Pressebericht zufolge den Kauf des Konkurrenten Wyeth an. Die Gespräche liefen bereits seit Monaten, berichtet das «Wall Street Journal» (Freitagausgabe) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Während Pfizer marktkonforme 2,44 Prozent auf 16,79 Dollar abgaben, sprangen Wyeth um 8,29 Prozent auf 42,05 Dollar nach oben.
Mit Zahlen steht zudem der Bürogerätehersteller Xerox im Blick. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, schrumpften die Gewinne im vergangenen Quartal wegen Restrukturierungskosten und eines schwachen Absatzes. Vor dem Hintergrund eines von Auftragsrückgängen geprägten Umfeldes und Stellenstreichungen bei den Konkurrenten OCE und LEXMARK International hatten Analysten bereits mit schwächeren Xerox-Ergebnissen gerechnet. Die Aktie brach dennoch um 14,23 Prozent auf 6,51 Dollar ein.
Die Anteilsscheine von Harley-Davidson gingen mit minus 13,23 Prozent auf 10,76 Dollar auf Talfahrt und zählten zu den schwächsten Werten im S&P 500. Der Motorradhersteller aus Milwaukee veröffentlichte ebenfalls schwache Quartalsgewinne und plant, 1.100 Stellen zu streichen sowie Werke zu schliessen.
Aflac stiegen dagegen nach einem Kurseinbruch um mehr als 30 Prozent vom Vortag an der Index-Spitze um 9,17 Prozent auf 25,00 Dollar. Zu Handelsstart waren die Papiere des Versicherers zunächst noch vom Handel ausgesetzt gewesen. Dann hatte das Unternehmen mitgeteilt, es sehe keinen Bedarf für eine Kapitalerhöhung. Am Donnerstag hatten Sorgen nach einer pessimistischen Studie von Morgan Stanley die Aktie auf Talfahrt geschickt. Die Investmentbank hatte vor möglicherweise hohen Wertverlusten wegen von europäischen Unternehmen begebenen Hybrid-Anleihen gewarnt. (awp/mc/pg/27)