CH-Schluss: Verluste etwas abgebaut – Gerüchte belasten Swiss Re

Gegen Börsenschluss hin konnte sich der Index allerdings von den Tiefstständen wieder deutlich lösen.


Schwächer tendierten einige Finanzwerte, wobei die Aktien der Swiss Re von Gerüchten getrieben gar einen regelrechten Kurseinbruch hinnehmen mussten. Schwächer zeigten sich aber auch konjunktursensitive Aktien, dies obwohl die Konjunkturdaten aus dem Euroraum eigentlich überraschend gut ausgefallen sind. Dagegen waren die Aktien der Grossbanken gegen Ende hin stark gesucht und verhinderten einen stärkeren Rückgang des Gesamtmarktes.


Bis Börsenschluss büsste der SMI noch 0,42% respektive 22,53 Stellen auf 5’306,91 Punkte ein, das Tagestief lag bei 5’194,61 Punkten. Im Vergleich zum Vorwochenschluss verlor der SMI 2,4%. Der 30-Titel-umfassende und gekappte SLI ging um 1,26% auf 737,07 Einheiten und der breitere SPI um 0,61% auf 4’372,10 Punkte zurück.


Bei den Bluechips gingen Swiss Re (-19,2% auf 27,00 CHF; Tagestief: 25,18 CHF) als unangefochtener Tagesverlierer aus dem Handel. Während den ersten Handelsstunden drückten Gerüchte um einen milliardenschweren Verlust im vierten Quartal und Probleme beim Konkurrenten Hannover Rück auf den Kurs. Gegen Ende hin machte sich unter den Anlegern die Sorge breit, der Rückversicherer benötige allenfalls frisches Kapital. Swiss Re zeigten sich schon die ganze Woche lang von der schwachen Seite und büssten im Wochenvergleich deutliche 41,7% ein.


Bei den Finanzwerten gaben auch Julius Bär (-5,7% auf 33,76 CHF) sowie Swiss Life (-3,8% auf 56,95 CHF) ebenfalls überdurchschnittlich nach. Dagegen wurden die Grossbankentitel von UBS (+3,7% auf 14,00 CHF) und CS (5,1% auf 27,04 CHF) gegen Ende hin von ihren tiefen Niveaus aus deutlich in die Höhe getrieben.


Auf der Gewinnerseite des SMI/SLI waren nebst den Grossbanken auch noch die kurz vor der Übernahme stehenden Ciba (+1,5% auf 48,70 CHF), die defensiven Swisscom (+1,3% auf 352,75 CHF), Nobel Biocare (+0,9% auf 18,48 CHF), Roche (+0,3% auf 169,40 CHF) sowie Bâloise (+0,4% au 68,55 CHF) zu finden. ZFS gingen unverändert auf 200,00 CHF aus dem Handel.


Nebst Swiss Re gehörten auch noch OC Oerlikon (-8,8% auf 40,06 CHF) zu den grossen Verlierern. Hier sorgten sich die Anleger ebenfalls um die finanzielle Stabilität und die Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Insbesondere die Verschuldung stelle ein grosser Belastungsfaktor dar, so die Meinung.


Klar schwächer zeigten sich etwa auch Holcim (-5,1% auf 45,86 CHF), Richemont (-4,7% auf 17,15 CHF), Clariant (-3,8% auf 5,62 CHF) oder Geberit (-3,5% auf 107,20 CHF).


Im breiten Markt gerieten Dufry (-17,5%) unter Druck. Mit der Übernahme von Hudson Group im vergangenen Jahr habe sich Dufry stark verschuldet, wurde spekuliert. Die Kombination von Druck seitens der kreditgebenden Banken und negativen Auswirkungen der Wirtschaftsabschwächung auf das operative Geschäft bringe das Unternehmen in Teufels Küche.


Auf der Gegenseite legten Gottex um 15,9% zu. Das Unternehmen hat zwar vorbörslich einen weiteren Abfluss der verwalteten Vermögen im vierten Quartal ausgewiesen und einen deutlichen Personalabbau kommuniziert. Der Vermögensabfluss dürfte aber geringer als befürchtet ausgefallen sein. (awp/mc/pg/32)

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