CH-Schluss: Kaum verändert – Fehlende Anschlusskäufe

Daran konnten auch der wie erwartet ausgefallenen Zinsentscheid der EZB und im allgemeinen positiv ausgefallene US-Konjunkturdaten nichts ändern.


Die EZB hatte den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt. Damit liegt der Hauptrefinanzierungssatz der Eurozone nun bei 2,00%. Gemäss den Aussagen von EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet dürfte die Zentralbank ihre Geldpolitik in den kommenden Monaten weiter lockern, wenn auch nicht im gleichen Tempo wie zuletzt.


Die US-Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe waren nicht allzu desaströs ausgefallen und auch die Erzeugerpreise werteten die Experten als positiv, da sich die latent vorhandenen Deflationsbefürchtungen nicht bestätigt haben. Der «Philly Fed» war im Januar gestiegen und ebenfalls besser als erwartet ausgefallen.


Der SMI gewann am Schluss noch 3,63 Einheiten oder 0,07% auf 5’382,44 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gab um 0,29% auf 762,18 Punkte nach. Der SPI stieg hingegen um 0,04% auf 4’446,27 Punkte.


Zu den grössten Verlierern zählten im SMI/SLI die Aktien von Clariant (-5,3% auf 6,24 CHF) und Bâloise (-5,1% auf 74,60 CHF). Auch andere Versicherer wie ZFS (-2,6% auf 222,20 CHF), Swiss Life (-1,4% auf 69,45 CHF) oder Swiss Re (-0,9% auf 46,54 CHF) mussten klare Abschläge hinnehmen.


Die Banken zeigten sich hingegen über weite Strecken fester. Gestützt wurden die Titel unter anderem von dem besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis von JPMorgan. Credit Suisse (+2,8% auf 26,42 CHF) schlossen dabei am besten ab. Händler meinten die Grossbanken seien seit Jahresanfang stark zurückgenommen worden und würden nun Aufholpotenzial bieten. UBS (-0,9% auf 13,50 CHF) notierten aber am Ende des Tages trotzdem im Minus.


Deutliche Verluste verzeichneten auch Nobel Biocare (-2,7% auf 20,14 CHF). Die Analysten der UBS rechnen in einer Branchenstudie zum Dentalimplantatemarkt mit einem negativen Wachstum. Konkurrent Straumann (-2,1%) kamen deshalb ebenfalls unter Druck.


Abgaben verzeichneten im Vorfeld der Umsatzpublikation vom Montag auch Valoren von Richemont (-2,8% auf 17,44 CHF). Investoren befürchteten ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft, sagte ein Händler. Unterstützt wurden diese Sorgen noch durch die am Vortag veröffentlichte Umsatz- und Gewinnwarnung von Mitbewerber Tiffany. Swatch (+0,5% auf 129,70 CHF) zeigten sich unbeeindruckt.


Im SMI/SLI setzten sich bis zum Schluss die Papiere von SGS (+3,7% auf 1’145 CHF) an die Spitze. Der Warenprüfkonzern hatte vorbörslich die Zahlen zum Geschäftsjahr 2008 vorgelegt. Analysten sprachen in diesem Zusammenhang von einem stabilen Ergebnis. Sie zeigten sich aber mit Blick auf die Zukunftsperspektiven des Unternehmens zurückhaltend.


Als SMI-Stütze profilierten sich heute Nestlé (+1,3% auf 39,82 CHF). Die Papiere des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers legten nach einer positiven Studie von Goldman Sachs deutlich zu. Die Analysten hatten das Anlagerating auf Buy erhöht und den Titel auf ihre «Conviction Buy List» gesetzt.


Im breiten Markt wurden Sulzer (-10,7%) nach der Publikation der Umsatzzahlen abgestraft. Der Auftragseingang sei in allen Divisionen rund 3% unter den Erwartungen ausgefallen, hiess es. Zudem habe sich das Management für den weiteren Verlauf vorsichtig geäussert.


Auf der anderen Seite der Tabelle notierten Card Guard (+7,1%). Gemäss vorläufigen Zahlen zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich, die für das Geschäftsjahr 2008 gesetzten Ziele zu erreichen. Demnach wird das Unternehmen den Umsatz auf über 80 Mio USD steigern. (awp/mc/pg/32)

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