US-Schluss: Verluste – Schwacher Arbeitsmarktbericht belastet

Zudem fürchteten die Anleger nun, dass die Unternehmen ihre Gewinnausblicke senken könnten.


Der Dow-Jones-Index sank um 1,64 Prozent und ging bei einem Stand von 8.599,18 Punkte aus dem Handel. Damit beendete der Leitindex die erste volle Handelswoche des Jahres mit einem satten Minus von 4,82 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 2,13 Prozent auf 890,35 Zähler nach. Der NASDAQ Composite-Index verzeichnete Abschläge von 2,81 Prozent auf 1.571,59 Punkte. Für den NASDAQ 100 ging es um 2,36 Prozent auf 1.223,01 Zähler nach unten.


Citigroup-Papiere sackten am Dow-Ende um 5,73 Prozent auf 6,75 US-Dollar ab. Die ohnehin durch die Finanzkrise kräftig angeschlagene Bank wird durch die Insolvenz des amerikanisch-niederländischen Chemiekonzerns Lyondell-Basell zusätzlich belastet. Bei der Citigroup steht das Unternehmen mit rund zwei Milliarden Dollar in der Kreide. Die Anleger straften die Titel des US-Bankhauses Händlern zufolge auch wegen einer Personalie ab. Der frühere US-Finanzminister Robert Rubin tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Berater zurück. In einem Schreiben an Citigroup-Chef Vikram Pandit räumte Rubin ein, dass er die gegenwärtigen Verwerfungen an den Finanzmärkten nicht früh genug erkannt habe.


Schliesslich will die Citigroup ihr Handelsgeschäft laut einem Medienbericht mit dem der Investmentbank Morgan Stanley zusammenlegen. Beide Unternehmen führten entsprechende Gespräche, berichtete der Fernsehsender CNBC. Geplant sei ein Gemeinschaftsunternehmen. Aktien von Morgan Stanley gewannen gegen den negativen Markttrend 1,28 Prozent auf 19,06 Dollar.


Aktien von Chevron fielen indes um 1,91 Prozent auf 72,82 Dollar. Der zweitgrösste US-Ölkonzern erwartet für das vierte Quartal einen deutlich niedrigeren Gewinn als die im dritten Jahresviertel erreichten 7,9 Milliarden Dollar. Grund seien die gesunkenen Preise für Rohöl und Gas. Brian Youngberg, Analyst für Energie- und Versorgertitel bei Edward Jones, schränkte zwar ein, dass die Anleger keine große Erwartungen an das Quartal gestellt hätten. Dennoch seien die Zahlen schwächer als vom Markt vorhergesagt ausgefallen. Titel des Wettbewerbers ExxonMobil gaben um 1,92 Prozent auf 77,57 Dollar nach.


Einen regelrechten Kurssturz um 39,24 Prozent auf 11,24 Dollar mussten hingegen Aktionäre von Rambus hinnehmen. Das Lizensierungsunternehmen hat in einem Patentstreit mit dem Rivalen Micron Technology eine Niederlage vor Gericht erlitten. Dessen Papiere verbilligten sich um 3,52 Prozent auf 3,29 Dollar.


Papiere von Genentech hingegen rückten um 2,30 Prozent auf 86,34 Dollar vor. William Lefkowitz, Stratege beim Handelshaus vFinance Investments, verwies als Antrieb auf Spekulationen, wonach der Schweizer Pharmakonzern Roche sich weitere Finanzmittel gesichert habe, um das Gebot für den Biotech-Pionier zu erhöhen.


Die Aktien von Palm setzten derweil ihren Höhenflug vom Donnerstag fort und schossen um weitere 33,93 Prozent auf 5,96 Dollar in die Höhe. Viele Analysten zeigten sich begeistert von dem neuartigen Mobiltelefon Palm Pre, mit dem der Taschencomputer-Pionier ein Comeback starten und die Vorherrschaft des iPhone und des Blackberry im Smartphone-Markt brechen will. Etwas skeptischer äusserte sich hingegen Charlie Wolf von Needham. In einer aktuellen Studie behielt er seine «Hold»-Einschätzung der Palm-Aktien bei. Negativ sei vor allem, dass das neue Telefon zunächst exklusiv vom Mobilfunkprovider Sprint vertrieben werde. Dessen Netz verliere aber schnell an Bedeutung. Sprint-Titel legten um 0,39 Prozent auf 2,59 Dollar zu. (awp/mc/ps/34) 

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