Ölpreise wieder auf dem Rückzug
An der Rohstoffbörse in London zeigte sich ein ähnliches Bild. Hier rutschte der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent um 25 Cent auf 44,42 Dollar.
Preisrally zum Jahreswechsel «Strohfeuer»
In Verlauf der Woche habe sich gezeigt, dass die Ölpreisrally zum Jahreswechsel nur ein «Strohfeuer» war, hiess es von Experten. Zu Beginn des neuen Jahres ist der Ölpreis in der Spitze bis zu 35 Prozent nach oben gesprungen. Seit Mittwoch sorgten eine ganze Reihe von alarmierend schlechten Konjunkturdaten und überraschend hohe Ölreserven in den USA für ein schnelles Ende der Kursrally. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ölpreise in den kommenden Handelstagen noch etwas «zusammengestutzt» werden, sagte der Rohstoffexperte Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg.
Keine neue Talfahrt erwartet
Trotz der jüngsten Rückschläge beim Ölpreis im Zuge immer neuer Hiobsbotschaften aus den führenden Industriestaaten erwarten die befragten Experten aber keine neue Talfahrt der Ölpreise. «Über kurz oder lang wird der Preistrend bei Rohstoffen wieder nach oben zeigen», versicherte Schallenberger. «Denn bei Brent und Co. dürften die Angebotskürzungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) im laufenden Jahr die konjunkturbedingten Nachfragerückgänge deutlich übertreffen.»
OPEC vollzieht Förderkürzung
Nach jüngsten Meldungen vollzieht die OPEC in diesen Tagen die stärkste Kürzung der Fördermenge in der Geschichte des Ölkartells. Vor allem die Kürzung der Liefermenge durch das wichtigste OPEC-Mitglied Saudi-Arabien sorgte für Schlagzeilen. Der grösste Ölförderstaat der Welt hatte zuletzt Kunden in Asien über geringere Liefermengen informiert.
Auch OPEC-Öl günstiger
Unterdessen ist der Preis für OPEC-Rohöl am Donnerstag kräftig gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel aus den Fördergebieten des Kartells 42,13 Dollar und damit 3,62 Dollar weniger als ein Tag zuvor. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten der Mitgliedsländer. (awp/mc/ps/19)
