US-Schluss: Schwach – ADP-Bericht, Alcoa und Intel belasten

Ausserdem habe der enttäuschende ADP-Bericht, der als Frühindikator für den Arbeitsmarktbericht am Freitag angesehen wird, sein Übriges getan, um die Stimmung zu trüben.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) fiel um 2,72 Prozent auf 8.769,70 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 3,00 Prozent auf 906,65 Punkte. An der NASDAQ ging es für den Composite-Index um 3,23 Prozent auf 1.599,06 Punkte abwärts. Der NASDAQ 100 verlor 2,82 Prozent auf 1.238,60 Zähler.


Mit einem Minus von 10,15 Prozent auf 10,89 Dollar rutschten die Aktien von Alcoa auf den letzten Platz im Dow Jones. Der Aluminiumhersteller streicht wegen der globalen wirtschaftlichen Talfahrt weltweit 13.500 Stellen, verkauft vier Randsparten und fährt zudem die Produktion weiter drastisch zurück. Die Preise für Aluminium sind seit ihren Rekordständen im vergangenen Sommer um rund die Hälfte eingebrochen.


Intel sackten um 6,18 Prozent auf 14,42 Dollar ab. Beim weltgrössten Halbleiter-Konzern brach die Nachfrage derart massiv ein, dass das Unternehmen nicht einmal seine erst im November gesenkte Umsatzprognose für das Schlussquartal erreicht. Nach vorläufigen Zahlen liegen die Erlöse für Oktober bis Dezember mit rund 8,2 Milliarden Dollar fast ein Viertel niedriger als vor einem Jahr. Analysten hatten mit knapp 8,8 Milliarden Dollar gerechnet. «Natürlich stehen wir bei den Unternehmensgewinnen vor einer hässlichen Periode», sagte Tim Ghriskey, Chef der Investment-Sparte bei Solaris Asset Management. «Das sollte allerdings niemanden überraschen.» Ankündigungen wie diese seien wohl in der gesamten Berichtssaison und in der Zeit davor zu erwarten.


Auch Time Warner meldete wegen Milliardenabschreibungen im vergangenen Jahr roten Zahlen. Die Aktie verlor 6,28 Prozent auf 10,29 Dollar. Für das Kabelgeschäft, den Verlagsbereich und die AOL-Internetsparte fielen wegen gesunkener Firmenwerte Berichtigungen von 25 Milliarden Dollar vor Steuern an. Unter dem Strich steht daher für 2008 ein Verlust.


Merck&Co.-Chef Richard Clark ist ebenfalls unzufrieden mit der Entwicklung im vergangenen Jahr. «2008 war ein enttäuschendes Jahr. Es war in vielerlei Hinsicht ein nicht akzeptables Jahr», sagte Clark bei einer Veranstaltung von Goldman Sachs in New York. Mehrere Rückschläge hätten zu der dürftigen Unternehmensentwicklung beigetragen. Die Aktie verlor 1,60 Prozent auf 29,49 Dollar.


Bank of America verloren 3,99 Prozent auf 13,71 Dollar. Das Finanzinstitut hat Kreisen zufolge 13 Prozent seines Anteils an der China Construction Bank für 2,83 Milliarden Dollar verkauft. Damit wurden rund 2,5 Prozent der Bank, entsprechend 5,62 Milliarden Aktien, veräussert. «Der Verkauf wurde erwartet», sagte Francis Lun von Fulbright Securities in Hongkong und rechnet damit, dass BoA noch weitere Anteile veräussern wird. «Sie brauchen das Geld.»


Zu den Gewinnern zählten die hingegen die Aktien von Monsanto und General Motors (GM). Monsanto sprangen um 17,67 Prozent auf 86,16 Dollar. Der weltgrösste Agrar- und Biotechkonzern erhöhte nach einem massiven Gewinnsprung seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr. Besonders dank einer hohen Nachfrage in Mittel- und Südamerika konnte der US-Hersteller den Überschuss im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 (31. August) mit 556 Millionen Dollar weit mehr als verdoppeln.


General Motors stiegen um 4,82 Prozent auf 4,13 Dollar. Der Autobauer hält die bisher zugesagten Milliardenkredite der amerikanischen Regierung selbst bei einem weiteren Einbruch des US-Marktes um bis zu 20 Prozent für ausreichend. Diese Summen seien auch dann genug, wenn die derzeit schlechtesten GM-Prognosen einträfen, sagte ein Konzernsprecher. GM erwartet gegenwärtig eine weitere Talfahrt des US-Automarktes im laufenden Jahr auf insgesamt 10,5 bis 12 Millionen verkaufte Wagen aller Hersteller. 2008 lag der Gesamtabsatz bei etwa 13,2 Millionen Stück – ein Rückgang um 18 Prozent. GM selbst verkaufte 2008 in den USA sogar 23 Prozent weniger Fahrzeuge. (awp/mc/ps/34)

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