EU-Verlauf: Freundlich – Finanzwerte stützen die Aktienmärkte

Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,90 Prozent auf 4.287,32 Punkte, und für den französischen CAC-40-Index ging es um 0,55 Prozent auf 3.168,69 Zähler nach oben.


Finanzwerte notierten europaweit überwiegend in der Gewinnzone. Händler verwiesen als Antrieb auf Schnäppchenjäger, welche die niedrigen Kurse zu Käufen genutzt hätten. Titel von Banken und Versicherern seien schliesslich 2008 mit am stärksten abgesackt, betonten Börsianer. Aktien von Credit Agricole zum Beispiel verteuerten sich um 2,14 Prozent auf 8,049 Euro, und für die Papiere der UBS ging es um 4,00 Prozent auf 14,04 Franken nach oben. Titel der ING Groep rückten um 1,35 Prozent auf 7,125 Euro vor.


Fortis-Papiere legten um 1,49 Prozent auf 1,025 Euro zu. Händler zeigten sich erleichtert, dass Belgiens König Albert II. den Rücktritt von Regierungschef Yves Leterme am Montagabend angenommen hatte. Diesem wird vorgeworfen, er habe Richter im Prozess um den Verkauf der Grossbank an das französische Bankhaus BNP Paribas beeinflussen wollen. Nunmehr hofften die Anleger, dass die Unsicherheit über den Deal mit den Franzosen abnehme, kommentierten Börsianer. Aktien von BNP Paribas verloren hingegen 1,96 Prozent auf 29,08 Euro.


Die UniCredit plant derweil den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von einer Milliarde Euro bis zum Jahresende, hiess es am Montagabend aus Kreisen. Dies hatte zuvor die Zeitung «Il Messaggero» berichtet. UniCredit-Aktien verloren 0,90 Prozent auf 1,66 Euro. Analyst Fabrizio Bernardi von der Deutschen Bank nahm darüber hinaus seine Einschätzung für die Titel des Finanzinstituts von «Buy» auf «Hold» zurück und halbierte das Kursziel fast von 3,70 auf 1,90 Euro. Die sich stark eintrübenden Konjunkturaussichten hätten zu deutlich reduzierten Schätzungen für die UniCredit geführt, schrieb Analyst Fabrizio Bernardi.


In London und Paris standen ferner Titel von Pharmaunternehmen im Blick. Aktien von AstraZeneca etwa legten um 1,07 Prozent auf 2.729,00 Pence zu. Der zweitgrösste britische Pharmakonzern will in den Markt für Bio-Nachahmermedikamente einsteigen. Man prüfe die Markteinführung von Biogenerika, um aus der wachsenden Erfahrung des Konzerns mit biologischen Produkten Kapital zu schlagen, sagte AstraZeneca-Chef David Brennan der «Financial Times» (Dienstagausgabe).


Die Papiere von Sanofi-Aventis zählten hingegen zu den grössten Verlierern im EuroSTOXX. Sie gaben nach einer Meldung zu dem Blutgerinnungshemmer «Plavix» 2,53 Prozent auf 45,345 Euro ab. Junge Patienten, die einen Herzinfarkt überlebt hätten und eine bekannte genetische Abweichung besässen, könnten bei der Behandlung mit Plavix grössere Herzprobleme bekommen als Patienten ohne bekannte genetische Abweichungen, hiess es in einem Medienbericht.


An der Börse in London rückten die Aktien von Vodafone um 1,69 Prozent auf 135,50 Pence vor. Die Deutsche Telekom und der britische Konzern verbünden sich laut einem Bericht der «Financial Times Deutschland» (Dienstagausgabe) beim Ausbau einer neuen Datenleitung für superschnelles Internet. (awp/mc/pg/11)

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