Erneuter Anstieg der Baupreise
Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit. Demnach haben sich die abgeschwächte Konjunktur, die Preisreduktionen für gewisse Materialien (Erdöl, Stahl) sowie die Turbulenzen an der Börse noch nicht auf das allgemeine Baupreisniveau ausgewirkt. Vielmehr zeigten die notierten Erhöhungen, dass noch Spielraum für die Überwälzung der zuvor verzeichneten starken Kostensteigerungen bestand, heisst es in der Mitteilung weiter. Zwischen Oktober 2007 und Oktober 2008 ist das Preisniveau im gesamten Baugewerbe um 3,7% gestiegen (Hochbau: +3,8%; Tiefbau: +3,2%). Mittelfristig gesehen steigt der Baupreisindex nun seit April 2003 ununterbrochen an.
Preissteigerung im Tiefbau deutlicher als im Hochbau
Im Hochbau (d.h. Neubau von Bürogebäuden und Mehrfamilienhäusern sowie Renovation von Mehrfamilienhäusern) sind die Preise zwischen April und Oktober 2008 deutlich angestiegen (+1,7%). Sämtliche Positionen ausser die Prämien der Baurisikoversicherungen (-2,7%) haben zu dieser Erhöhung beigetragen. Am kräftigsten legten die Honorare (durchschnittlich +3,1%), die Elektroinstallationen (durchschnittlich +2,9%), die Heizungs- und Lüftungsanlagen (durchschnittlich +2,6%) sowie die Gruppe «Rohbau 1» (durchschnittlich +1,9% aufgrund früherer Preissteigerungen beim Armierungsstahl) zu.
Zuvor gestiegene Stahlpreise verteuern Kunstbauten
Die Preise im Tiefbau (Neubau von Strassen und Unterführungen) sind zwischen April und Oktober 2008 ebenfalls deutlich gestiegen (+2,0%), wobei das Bild hier noch einheitlicher ist als im Hochbau, denn keine einzige Position notierte tiefer. Die deutlichsten Preiserhöhungen im Neubau von Strassen wurden für die kleinen Kunstbauten (+4,4%, beeinflusst durch frühere Preissteigerungen beim Armierungsstahl) sowie für die Honorare (+3,0%) notiert. Im Neubau von Unterführungen wiesen die Tragkonstruktionen (+4,1%; wiederum wegen der Preissteigerungen beim Armierungsstahl) und die Honorare (+3,9%) klare Preisanstiege auf.
Hochbau: Preisanstieg in allen Grossregionen
Im Hochbau verzeichneten sämtliche Grossregionen einen Anstieg der Baupreise gegenüber dem vorangehenden Halbjahr (Minimum von +1,0% im Tessin, Maximum von +2,1% in Zürich). Auch im Jahresvergleich zeigten sämtliche Grossregionen eine Preiserhöhung (Minimum von +3,1% in der Nordwestschweiz und im Tessin; Maximum von +4,7% in der Ostschweiz).
Tiefbau: Preise in der Nordwestschweiz leicht rückläufig
Auch im Tiefbau verzeichneten sämtliche Grossregionen Preissteigerungen (Minimum von +1,1% in der Nordwestschweiz; Maximum von +3,2% im Espace Mittelland). Im Jahresvergleich notierten sämtliche Grossregionen ausser der Nordwestschweiz (-0,5%) Preiszunahmen (Minimum von +2,5% in Zürich und in der Genferseeregion, Maximum von +5,1% im Espace Mittelland).
Hochbau-Preisverlauf in Grossregionen mit geringerer Streuung
Längerfristig zeigt der Preisverlauf in den einzelnen Grossregionen im Hochbau eine geringere Streuung als im Tiefbau. Demnach scheinen in der Schweiz auf Grossregionsebene die angebots- und nachfragebestimmenden Faktoren im Hochbau einheitlicher zu sein als im Tiefbau. (bfs/mc/ps)