CH-Verlauf: Weiterhin schwach – enge Handelsspanne
Es sei einzig noch ein Ausklingen lassen des Jahres, so der Tenor auf dem Börsenparkett. Ob es unter diesen Voraussetzungen und angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten noch zu einem Jahresendspurt kommen werde, sei mehr als fraglich.
Bis um 12.10 Uhr sinkt der SMI 30,91 Punkte oder 0,57% auf 5’428,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 1,0% auf 774,53 Punkte und der breite SPI 0,58% auf 4’481,74 Punkte.
ABB (-2,1% auf 15,14 CHF) stehen wie bereits am Freitag nach der Ankündigung von Rückstellungen im Umfang von 850 Mio USD unter Druck. Nebst der verdeckten Gewinnwarnung vom Freitag würden ABB am Montag unter eine Branchenstudie von Merrill Lynch leiden, welche die Gewinnschätzungen für den europäischen Infrastruktur-Sektor zurückgenommen hat.
Noch deutlicher sind allerdings die Abgaben in Nobel Biocare (-4,5% auf 20,32 CHF), UBS (-3,3% auf 13,64 CHF) oder Syngenta (-2,9% auf 202,50 CHF). Dass die UBS unter der Vermittlung der SNB Geld von den Kantonal- und Regionalbanken erhält, wird in Marktkreisen offenbar nicht allzu positiv gewertet.
Weitere Finanzaktien wie ZFS (-2,4% auf 219,70 CHF), Swiss Re (-1,8% auf 48,30 CHF) oder CS (-1,5% auf 28,46 CHF) geben ebenfalls klar nach. Etwas besser halten sich Swiss Life (-0,3% auf 69,80 CHF) und Bâloise (+0,3% auf 75,10 CHF). Swiss Re hat am Morgen die Sicherung einer langfristigen Kreditfazilität über 1,5 Mrd USD bekanntgegeben. Dies beweise, dass man langfristige Finanzierungsmöglichkeiten zu wettbewerbsfähigen Konditionen erhalte, hiess es seitens des Rückversicherers. Am Markt wird jedoch zurückhaltend auf die Mitteilung reagiert.
Die kleine Zahl der Gewinner wird von Roche (+1,4% auf 162,30 CHF) und Clariant (+1,3% auf 6,93 CHF) angeführt. Auch Novartis (+0,6% auf 52,35 CHF) stützen den Gesamtmarkt. Novartis hat übers Wochenende von der FDA eine weitere Zulassung für das Medikament Glivec erhalten. Es darf nun in den USA auch für die nachoperative Behandlung nach einer Entfernung eines Magen-Darm-Krebses verwendet werden. In Marktkreisen wird die Nachricht allerdings als kursneutral bewertet.
Am breiten Markt stehen einige Privatbanken im Fokus: Die Credit Suisse hat die Kursziele für Vontobel (-0,9% 21,50 CHF) auf 29 CHF von 42 CHF, für Sarasin (+1,7% auf 30 CHF)) auf 45 von 56,65 CHF und für EFG (unverändert bei 17 CHF) auf 39 von 49 CHF kräftig gesenkt. Immerhin behält die CS die Ratings «Outperform» für EFG und Sarasin bei, während die Empfehlung für Vontobel «Neutral» lautet.
Atel klettern um 1,9%. Die ZKB hat am Montag im Anschluss an die Bekanntgabe der geplanten Fusion mit EOS das Rating für Atel auf «Outperform» angehoben. Weitere Energieaktien wie Sopracenerina (+11,6%) und Rätia Energie (+6,3%) legen noch kräftiger zu.
Oridion fallen dagegen nach einem kritischen Bericht der Bank Vontobel verbunden mit einer Kurszielsenkung auf 11 von 15 CHF um 8,8% auf 7,02 CHF zurück, auch wenn Vontobel das «Buy»-Rating bestehen lässt. Grössere Abgaben erleiden auch Micronas (-8,8%), Perrot Duval (-7,7%), Bossard (-7,3%) oder Bioxell (-7,0%).
Dafür ziehen Basilea (+13,9%) erneut kräftig an, nachdem die Titel bereits am letzten Freitag um 8,0% hochgeschossen sind. Im Markt wird wie bereits zum Ende der letzten Woche auf Spekulationen verwiesen, wonach Johnson & Johnson beim Biotechnologie-Unternehmen einsteigen könnte.
Jelmoli verteuern sich um 8,0%, nachdem das Unternehmen für Mitte Januar eine Versammlung für die Anleihensgläubiger angekündigt hat. Die bereits einmal verschobene ausserordentliche Generalversammlung findet dann am 23. Januar statt. (awp/mc/ps/18)