US-Schluss: Rote Kurstafeln – Verluste der Autobauer – Konjunktursorgen

Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 2,49 Prozent bei 8.604,99 Zählern aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 2,11 Prozent auf 885,35 Zähler ein. Für den NASDAQ Composite-Index ging es um 1,71 Prozent auf 1.552,37 Punkte nach unten. Der NASDAQ 100 verlor 1,73 Prozent auf 1.204,69 Punkte.


General Motors (GM) weiteten im Handelsverlauf ihre Tagesverluste aus und brachen als klares Dow-Schlusslicht um 16,25 Prozent auf 3,66 Dollar ein. Papiere des Konkurrenten Ford Motor gaben um 9,55 Prozent auf 2,84 Dollar nach. Ein Händler verwies darauf, dass das Weisse Haus auch die Möglichkeit von Insolvenzverfahren mit Gläubigerschutz prüft. Noch vor der Handelseröffnung an der Wall Street hatte GM neue Spekulationen über Fusions-Verhandlungen mit dem Wettbewerber Chrysler zurückgewiesen und aus Spargründen den Stopp der Bauarbeiten an einem neuen US-Werk für verbrauchsarme Motoren angekündigt. Ford will wegen der schleppenden US-Nachfrage im Januar zehn nordamerikanische Werke für eine Woche über die üblichen zwei Wochen Werksferien hinaus schliessen.


General Electric (GE) verloren deutliche 8,22 Prozent auf 15,96 Dollar. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte ihren Ausblick für den Mischkonzern wegen der anhaltenden Finanzprobleme bei der Tochter GE Capital von «Stable» auf «Negative» gesenkt. GE rüstet mit Zukäufen auf und hält während der Finanzkrise in der Solar- und Windenergiebranche nach Akquisitionszielen Ausschau. Im Visier hat der US-Konzern auch Gesellschaften mit Schwerpunkt auf anderen neue Technologien, etwa aus den Branchen Medizin und Luftfahrt. Einige Unternehmen hätten nicht die Kraft, selbstständig bestehen zu bleiben, sagte Deutschland-Chef Georg Knoth dem «Handelsblatt» (Donnerstagausgabe) mit Verweis auf die Finanzkrise. «Daraus ergeben sich Möglichkeiten für uns.»


Für FedEx ging es nach Anfangsgewinnen letztlich um 2,14 Prozent auf 62,60 Dollar bergab. Der zweitgrösste amerikanische Paketdienst hatte im zweiten Geschäftsquartal ungeachtet starker Belastungen durch die Finanzkrise Umsatz und Gewinn wie erwartet gesteigert. Dennoch weitet Unternehmenschef Frederick Smith das Sparprogramm aus. Titel des Konkurrenten United Parcel Service (UPS) gewannen dagegen 0,61 Prozent auf 52,78 Dollar.


Morgan Stanley konnten ihre Anfangsgewinne nicht halten und gingen 1,64 Prozent schwächer bei 16,23 Dollar aus dem Handel. Die UBS hatte das Kursziel nach den am Vortag präsentierten Zahlen von 12,50 auf 17,00 US-Dollar angehoben und ihr Votum «Neutral» bestätigt. Einige Geschäftsfelder sähen ganz gut aus, doch die Bank habe in allen Bereichen eine Menge Geld verloren, schrieb Analyst Glenn Schorr in einer Studie vom Donnerstag. Morgan Stanley habe die Bilanz weiter verschlankt und die Verschuldung sowie das Engagement in Problembereichen reduziert. Die Vermögenswerte dieser Problembereiche seien nun recht konservativ bewertet. Einige andere Banken senkten dagegen ihre Schätzungen für den Gewinn je Aktie des Instituts.


Eine negative Studie liess Sears Holdings um 2,04 Prozent auf 39,38 Dollar fallen. Die UBS hatte die Beobachtung der Aktie des Einzelhändlers mit «Sell» und einem Kursziel von 30 Dollar aufgenommen. Es bleibe abzuwarten, ob Sears strategische Initiativen auf den Weg bringe, die dem steilen Umsarzrückgang entgegenwirken könnten.


Nike profitierten dagegen von Zahlen und legten um 4,05 Prozent auf 52,69 Dollar zu. Der weltgrösste Sportartikelhersteller machte im zweiten Geschäftsquartal Einbussen auf dem US-Heimatmarkt zuletzt durch seine internationale Stärke mehr als wett. Mit seinem Ergebnis übertraf Nike die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz blieb dagegen hinter den Schätzungen zurück.


Carnival legten trotz einer gesenkten Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 um 3,28 Prozent auf 24,24 Dollar zu. Händler verwiesen darauf, dass der rückläufige Gewinn des weltgrössten Kreuzfahrt-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr immer noch deutlich über den Markterwartungen gelegen habe. «Der Umschwung bei den Treibstoffpreisen sollte sich sehr gut für Carnival auswirken», sagte Analyst Robin Diedrich von Edward Jones. «Die Frage ist nur, wie stark das durch die sehr schwache Konjunktur wieder zunichte gemacht wird.»


Ein Grossauftrag stützte die Raytheon-Aktie , die nur moderate 0,57 Prozent auf 50,20 Dollar verlor. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten für 3,3 Milliarden Dollar ein Patriot-Raketenabwehrsystem bei dem US-Rüstungskonzern bestellt. (awp/mc/gh/01)

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