EU-Eröffnung: Minus nach freundlichem Auftakt – Carrefour schwach

Nach der ersten Handelsstunde verbuchte der EuroSTOXX 50 ein Minus von 0,06 Prozent bei 2.442,94 Punkten. Der Londoner FTSE 100 hielt sich mit 0,17 Prozent auf 4.331,71 Zählern im Plus. Der französische CAC-40-Index gab 0,57 Prozent auf 3.223,14 Zähler nach.


Carrefour brachen am Ende des EuroSTOXX 50 um 7,14 Prozent auf 27,20 Euro ein. Der französische Supermarktbetreiber hatte wegen der Konjunkturkrise die Umsatzerwartung für das laufende Jahr leicht und die Gewinnprognose deutlich gesenkt. Ein Börsianer sagte: «Ganz überraschend kommt das nicht, dennoch dürfte das den Einzelhandelssektor belasten.» Die leichte Reduzierung der Umsatzprognose schlage voll auf das Ergebnis durch.


Bewegung kam in die Aktien der Finanzbranche, nachdem die französische Grossbank BNP Paribas die geplante Übernahme der belgischen Fortis-Bank verschoben hat. BNP Paribas begründete dies mit der Entscheidung eines Brüsseler Gerichts vom Freitag, wonach der Verkauf für 65 Tage eingefroren wird. Das Urteil habe eine Regierungskrise in Belgien ausgelöst. BNP sagte die für diesen Freitag geplante Hauptversammlung ab, auf der die Übernahme abgesegnet werden sollte. Aktien von BNP Paribas brachen um 5,61 Prozent auf 32,335 Euro ein. Fortis stiegen um 13,65 Prozent auf 1,091 Euro. Zudem senkte die Deutsche Bank BNP-Aktien von «Buy» auf «Hold».


In London fielen British Airways um 2,62 Prozent auf 167,50 Pence. Die britische Fluggesellschaft und die australische Qantas hatten ihre Gespräche über eine Fusion ergebnislos beendet. Zwar sähen beide Partner langfristige Vorteile, doch hätten sie sich nicht über die Details eines Zusammenschlusses einigen können, hiess es. Beide Fluggesellschaften wollen ihre bisherige Zusammenarbeit bei Verbindungen zwischen Grossbritannien und Australien im Rahmen der Flugallianz oneworld fortsetzen.


Petrofac zählten mit plus 5,98 Prozent auf 350,00 Pence zu den gefragtesten Werten. Das Öl- und Gasunternehmen hatte mitgeteilt, dass der Nettogewinn 2008 im Rahmen der gegenwärtigen Markterwartungen liegen werde.


In der Schweiz fielen die Titel der Uhren- und Luxusgüterhersteller Swatch Group um 3,23 Prozent auf 144,00 Franken und Richemont um 4,54 Prozent auf 20,60 Franken. Schwache Exportdaten der Schweizer Uhrenindustrie liessen die Aktien im fester tendierenden Gesamtmarkts ins Minus rutschen. «Die negative Dynamik in der Uhrenbranche ist noch dramatischer als erwartet», kommentieren die Analysten der ZKB die jüngsten Zahlen. (awp/mc/pg/08)

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