Schweizer Direktinvestitionen gesunken – Auslandvermögen steigen
Die Schweizer Unternehmen investierten überwiegend in der EU, sowie in Mittel- und Südamerika. Aus den USA wurden dagegen Mittel abgezogen. Der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland stieg um 57 Mrd auf 740 Mrd CHF, wobei hauptsächlich Kapitalexporte zum Anstieg beitrugen. Die Erträge auf Direktinvestitionen sanken von 69 Mrd auf 60 Mrd CHF, was auf Verluste der Banken zurückzuführen war. In den übrigen Branchen dagegen lagen die Erträge über dem Vorjahreswert.
Personalbestand erhöht
Die schweizerischen Unternehmen erhöhten, hauptsächlich durch Akquisitionen, den Personalbestand in Tochterunternehmen im Ausland um 6% auf 2,35 Mio Personen. Im Inland steigerten diejenigen schweizerischen Unternehmen, die über Direktinvestitionen im Ausland verfügen, ihren Personalbestand um 2% auf 810’000.
CH-Unternehmen mit überdurchschnittlicher Ausland-Präsenz
Schweizerische Unternehmen sind im Vergleich mit Unternehmen aus anderen Ländern überdurchschnittlich stark im Ausland vertreten. Dies zeigt das Verhältnis zwischen dem Bestand der schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland und dem nominellen Bruttoinlandprodukt (BIP), welches Ende 2007 bei 145% lag. In Belgien betrug dieses Verhältnis 135%, in den Niederlanden 111%; deutlich tiefer war es in Schweden mit 68% und in Irland mit 57%.
Direktinvestitionen aus dem Ausland auf Höchststand
Auf dem Höchststand liegen unterdessen ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz. Die Kapitalimporte stiegen von 39 Mrd auf 59 Mrd CHF an. Sie übertrafen damit den bisherigen Höchstwert, der im Vorjahr erreicht worden war, deutlich.
Auslandvermögen steigt 2007 deutlich
Das Vermögen der Schweizer im Ausland (Auslandaktiven) hat 2007 gegenüber dem Vorjahr um rund 568 Mrd CHF auf 3’636 Mrd CHF zugenommen. Auf der anderen Seite legten die Auslandspassiven um 399 Mrd auf 2’922 Mrd CHF zu. Das Nettovermögen kletterte damit auf 714 (VJ: 545) Mrd CHF, teilte die Schweizerische Nationalbank mit. Bisher nicht erfasste Auslandsaktiven seien neu in der Statistik berücksichtigt worden und hätten zu der Zunahme geführt, ergänzt die SNB.
Interbankforderungen mit höchstem Zuwachs
Bei den Auslandaktiven trugen alle Komponenten zum Anstieg bei. So wiesen die Interbankforderungen den höchsten Zuwachs auf: Sie stiegen um 232 Mrd auf 813 Mrd CHF. Die Direktinvestitionen erhöhten sich aufgrund von Kapitalexporten der schweizerischen Unternehmen um 57 Mrd auf 740 Mrd CHF und die Portfolioinvestitionen um 119 Mrd auf 1’191 Mrd CHF. Diese Zunahme entspricht nach SNB-Angaben im Wesentlichen der Berücksichtigung von bisher nicht in der Statistik erfassten Schuldtiteln und Dividendenpapieren. Neu werden die Portfolioinvestitionen auch gegliedert nach Herkunftsland des Emittenten ausgewiesen.
Vom gesamten Wertpapierbestand im Ausland (1’191 Mrd CHF) entfielen 88% auf Wertpapiere von Emittenten aus Europa, Nordamerika sowie den mittel- und südamerikanischen Offshore-Finanzzentren. Die drei wichtigsten Länder waren dabei Luxemburg (174 Mrd CHF), die USA (152 Mrd CHF) und Deutschland (133 Mrd CHF). Auf diese drei Länder entfielen fast 40% der gesamten Anlagen. Der Anteil der Offshore-Finanzzentren in Europa sowie in Mittel- und Südamerika betrug rund 15%.
Höhere Direktinvestitionen
Bei den Auslandpassiven trugen neben den Interbankverpflichtungen – sie stiegen um 275 Mrd auf 964 Mrd CHF – auch die Direktinvestitionen zum Anstieg bei: Der Bestand der ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz nahm aufgrund von Kapitalzuflüssen um 57 Mrd auf 380 Mrd CHF zu. Hingegen verringerte sich der Bestand schweizerischer Wertpapiere, die vom Ausland gehalten werden, um 28 Mrd auf 902 Mrd CHF. Dieser Rückgang war hauptsächlich auf Kursverluste von Aktien zurückzuführen. (awp/mc/pg/18)