Bosch stösst Blaupunkt ab – Finanzinvestor Aurelius übernimmt
Das deutlich grössere Erstausrüster-Geschäft mit den Autokonzernen verbleibt aber bei Bosch. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte Blaupunkt einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro, machte dabei aber Verlust, wie ein Bosch-Sprecher sagte. Die Marke hat neben Autoradios, Lautsprechern und Antennen auch Navigationsgeräte im Programm. Gefertigt wird in Portugal, Tunesien und Malaysia.
Geschäfte gut zu trennen
Das Geschäft mit den Endkunden unter dem Namen Blaupunkt machte zuletzt nur noch ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus, den Bosch in seiner Sparte «Car Multimedia» erwirtschaftet. Vier Fünftel des Geschäfts macht Bosch mit den Autobauern direkt. «Die im Handel zu kaufenden Autoradios sind vergleichsweise einfache Produkte», sagte ein Bosch-Sprecher. Die Erstausrüster-Radios entwickelten sich dagegen immer mehr zum komplexen Systemen, die eng mit anderen Komponenten der Fahrzeuge vernetzt seien. Die Geschäfte seien deshalb gut zu trennen.
6000 Mitarbeiter verbleiben bei Bosch
1.800 Mitarbeiter von «Car Multimedia» wechseln zu Aurelius, 6.000 verbleiben bei Bosch. In Deutschland sind 300 Beschäftigte am Hauptsitz Hildesheim betroffen. Bosch begründete die Wahl des Käufers unter anderem mit «Standort- und Beschäftigungsaspekten», ohne allerdings ins Detail zu gehen. Laut des Sprechers gab es auch noch andere Interessenten.
Aurelius baut bei Berentzen Arbeitsplätze ab
Der Käufer Aurelius hat in den vergangenen Monaten mit der mehrheitlichen Übernahme des Spirituosenherstellers Berentzen für Schlagzeilen gesorgt. Angesichts von Verlusten werden dort Teile der Produktion verlagert und Arbeitsplätze abgebaut. Für Blaupunkt zeigte sich Aurelius-Chef Dirk Markus zuversichtlich: «Wir glauben fest daran, dass Blaupunkt auch zukünftig eine starke Position im Markt für Car Infotainment einnehmen wird.» Mit dem Abschluss des Geschäfts wird Anfang Februar kommenden Jahres gerechnet. (awp/mc/pg/30)