Deutscher Einzelhandel warnt: Horrormeldungen schwächen Konsum
«Der Export wird einbrechen, bei der Binnennachfrage muss es jedoch nicht so schlecht laufen. Viele hohe Tarifabschlüsse wirken erst im nächsten Jahr, und die Lebensmittel- und Energiepreise sind niedrig», sagte er. Die Horrormeldungen würden die Menschen aber verunsichern. «Das könnte die Kauffreude massiv dämpfen und eine Konsumkrise erst herbeiführen.»
Bislang kein Einbruch im Weihnachtsgeschäft
Beim Weihnachtsgeschäft sei ein Einbruch bislang ausgeblieben. «Die Menschen reagieren besonnen und lassen sich ihre Weihnachtsvorbereitungen nicht verderben. Sie kaufen ganz normal, auffallend oft sogar besonders hochwertige Geschenke. Juweliere machen sehr gute Geschäfte.»
Steuersenkungen statt Konjunkturprogramme
Um den Konsum 2009 zu stärken sind laut Pellengahr Steuersenkungen der einzig richtige Weg. «Wenn der Staat dreistellige Milliardenbeträge für die Banken ausgibt, muss es möglich sein, die Steuerzahler wenigstens mit zehn bis 30 Milliarden Euro zu entlasten», sagte er der Zeitung. Der Solidaritätszuschlag müsse bereits im nächsten Jahr abgeschafft werden. «Die Finger lassen sollten wir dagegen von Strohfeuermassnahmen wie der Ausgabe von Konsumgutscheinen», riet Pellengahr. Auch eine befristete Mehrwertsteuerabsenkung würde aus seiner Sicht nur Unruhe stiften.
Preisauftrieb schwächt sich vierten Monat in Folge ab
In Deutschland hat sich der Preisauftrieb im November den vierten Monat in Folge abgeschwächt. Auf Jahressicht seien die Verbraucherpreise um 1,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit und bestätigte damit vorläufige Angaben. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Vormonat hatte die Jahresteuerung noch bei 2,4 Prozent gelegen. Auf Monatssicht sanken die Verbraucherpreise im November um 0,5 Prozent, nach einem Minus von 0,2 Prozent im Vormonat. Auch hier wurden vorläufige Ergebnisse wie erwartet bestätigt.
Inflation wieder unter Zwei-Prozent-Marke
Die jährliche Inflationsrate liegt damit erstmals seit fast eineinhalb Jahren unter der Zwei-Prozent-Marke. Die stark rückläufige Teuerung sei massgeblich von Preisrückgängen bei Mineralölprodukten geprägt, schreibt das Bundesamt. Vor allem die stark rückläufigen Weltmarktpreise für Rohöl hätten sich bemerkbar gemacht. Zusätzlich habe ein statistischer Basiseffekt die Teuerungsrate gedämpft: Im November 2007 waren nach starken Preisanstiegen bei Energie und Nahrungsmitteln aussergewöhnlich hohe Preise beobachtet worden, die nun als Vergleichswerte in die Berechnung der aktuellen Jahresteuerungsrate eingehen und dämpfend wirken.
Erstschätzungen leicht nach unten revidiert
Der für europäische Vergleichszwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sank im November im Monatsvergleich um 0,6 Prozent. Auf Jahressicht stieg der HVPI um 1,4 Prozent. Damit wurden die Erstschätzungen von minus 0,5 Prozent beziehungsweise plus 1,5 Prozent leicht nach unten revidiert. (awp/mc/ps/05)