Schweizer zieht es trotz Finanzkrise an die Sonne
Städtereisen nach Budapest seien vor allem bei den Jungen sehr beliebt, ergänzt eine Sprecherin von M-Travel Switzerland.
Leichtes Zögern
Die Ferien über die Festtage wurden bereits früh im Voraus gebucht. Annullationen aufgrund der momentanen Wirtschaftslage haben beide Veranstalter praktisch keine zu verzeichnen. Erst jetzt, bei den kurzfristig Entschlossenen, stellen sie ein «leichtes Zögern» beim Buchen fest. Doch für Kuoni wie M-Travel Switzerland ist klar, dass die Schweizerinnen und Schweizer auch dieses Jahr nicht auf ihre Ferien verzichten werden. Im Vergleich zur letzten Wintersaison verzeichnet M-Travel bei den «Top-Destinationen» sogar ein Plus im zweistelligen Bereich. Und Kuoni rechnet damit, dass ihr Angebot für die Festtage ausgebucht sein werde.
Feriendestination Schweiz: Stabile Buchungszahlen
Auch die Schweiz ist als Feriendestination bei der hiesigen Bevölkerung nach wie vor beliebt. Laut dem Switzerland Travel Center (STC) sind hier die Top-Destinationen Graubünden, gefolgt vom Berner Oberland und dem Wallis. Von der Finanzkrise hätten sie auf dem heimischen Markt bislang noch nichts gespürt. Die Buchungszahlen seien gegenüber der letzten Wintersaison, als Rekordergebnisse erzielt wurden, stabil geblieben. Doch es kämen sicher schwierigere Zeiten. Auch Schweiz Tourismus rechnet in der zweiten Winterhälfte mit Auswirkungen der Finanzkrise. Diese könnten aber bereits nach dem Weihnachtsgeschäft spürbar werden. Der Binnenmarkt Schweiz werde sich voraussichtlich noch am besten halten.
Rückgang der Binnennachfrage
Auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Konjunkturforschungsstelle BAK Basel Economics gehen für die diesjährige Wintersaison von einem Rückgang der Binnennachfrage aus. Dieser werde sich dank der «etwas robusteren Verfassung» der Schweizer Wirtschaft auf durchschnittlich 1,6% belaufen, heisst es in den Tourismusprognosen.
Davon dürften auch die Top-Destinationen betroffen sein: Für Graubünden wird mit einem Rückgang der Hotelübernachtungen um 1%, für das Wallis um 1,1% und für das Berner Oberland sogar um 3,5% gerechnet. Dies wird vor allem auf einen «Gegeneffekt» zur letzten Wintersaison zurückgeführt, die von ausgezeichneten Schnee- und Wetterverhältnissen habe profitieren können. Dieses Jahr rechne man nicht mit gleichen Bedingungen, hiess es auf Anfrage bei der SECO-Fachstelle für Tourismus. (awp/mc/pg/13)