CH-Eröffnung: Volatiler Start in der Nähe des Vortagesschlusses
Die Vorgaben aus den USA und Tokio seien zwar negativ, mit einer Aufholjagd gegen Handelsende hätten die US-Aktien aber insgesamt keine klaren Signale ausgesandt, hiess es in Marktkreisen.
Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten über die Schwere der gegenwärtigen Rezession dürfte der Aktienhandel vor dem Jahresende gemäss Einschätzung von Marktteilnehmern ohne klare Richtung bleiben. Am heutigen Mittwoch würden sich die Investoren zudem wegen des am Abend anstehenden Zinsentscheids der US-Notenbank – und vor allem auch wegen der dabei mitgelieferten jüngsten Einschätzungen zur Wirtschaftslage – zurückhalten.
Bis um 9.35 Uhr gibt der SMI 11,37 Punkte oder 0,21% auf 5’515,17 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,38% auf 782,54 Punkte und der breite SPI 0,27% auf 4’541,18 Punkte.
CS (-4,3% auf 27,48 CHF) stehen zu Handelsbeginn am Tabellenende, wobei die Titel unter einer Abstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight» leiden. Aufgrund der sehr schwierigen Marktbedingungen im Bereich Investmentbanking rechnet die US-Bank mit weiteren Abschreibungen und roten Zahlen bei der CS für 2009. Das Kursziel wird deutlich auf 38 CHF von bisher 59 CHF reduziert.
Neben der CS geben weitere Finanzaktien wie Bâloise (-2,5% auf 76,50 CHF), Swiss Life (-2,9% auf 71,50 CHF), ZFS (-1,6% auf 230 CHF) oder Swiss Re (-1,2% auf 47,22 CHF) überdurchschnittlich nach.
Für die Aktien der UBS (-0,7% auf 14,10 CHF) hat Morgan Stanley in einer Erstabdeckung ebenfalls die Empfehlung «Equalweight» ausgegeben und ein Kursziel von 18 CHF gesetzt. Dass der 6-Mrd-Nachtragskredit für die UBS nach dem Placet des Ständerates vom Montag nun unter Dach ist, war zu erwarten und vermag demnach auch niemanden in Euphorie zu versetzen.
Mit zu den grössten Verlierern gehören in der Startphase Holcim (-3,6% auf 59,75 CHF). Der Zementkonzern hat in Marroko eine Anleihe über 208 Mio CHF platziert. Belastet wird das Papier aber eher von einem Trading Statement des Konkurrenten Cemex, welcher unter den Erwartungen abgeschlossen hat. Cemex erwartet für das vierte Quartal einen Umsatzrückgang von rund 23%, was in Marktkreisen als belastend für die Zementindustrie weltweit angesehen wird.
SGS (+3,1% auf 1’020 CHF) führen die SMI/SLI-Tabelle dagegen an, nachdem die Royal Bank of Scotland deren Rating auf «Buy» angehoben hat.
Eine Stütze für den Gesammtarkt stellen Nestlé (+1,2% auf 41,30 CHF) als zweitstärkstes Papier dar, während Novartis (+0,4% auf 53,75 CHF) im Gegensatz zu Roche (-1,0% auf 160,30 CHF) immerhin etwas zulegen.
Gesucht sind auch Richemont (+1,0% auf 22,02 CHF) nach einer Bestätigung des Ratings «Overweight» durch JP Morgan. Das Kursziel hat die Bank entsprechend der allgemeinen Marktschwäche auf 29 von 33 CHF zurückgenommen.
Am breiten Markt haben verschiedene Unternehmen Zahlen oder sonstige Neuigkeiten publiziert. So geben CKW (-0,3%) nach dem Jahresergebnis leicht nach, während Infranor nach den detaillierten Halbjahreszahlen noch nicht gehandelt sind.
Huber+Suhner ziehen nach einem Grossauftrag der Swisscom für den Bereich Fiberoptik um 1,4% an. Ein Plus von 0,4% verzeichnen Adval Tech, nachdem das Unternehmen Kurzarbeit in drei Werken von Styner+Bienz ab Januar 2009 ankündigt hat.
Arpida reagieren mit einem markanten Sprung um +16,3%. Das Biotechunternehmen hat am Morgen die Umsetzung eines umfassenden Aktionsplans angekündigt und will sich dabei auf das Medikament Iclaprim konzentrieren, den ganzen Betrieb um drei Viertel schrumpfen und so den Liquiditätsbedarf massiv senken.
Vetropack büssen nach einer Gewinnwarnung 6,6% ein. (awp/mc/pg/14)