CH-Vorbörse: Sehr schwach – Vorgaben belasten deutlich
Die US-Börsen hatten unter der Unsicherheit über den Rettungsplan für die angeschlagene US-Autobranche gelitten. Im Senat war ein neuer Versuch gescheitert, einen Kompromiss über das milliardenschwere Rettungspaket für die Autoindustrie zu erreichen. Der Druck auf die Aktien der Zulieferer dürfte dementsprechend am hiesigen Aktienmarkt zunehmen.
Bis um 8.25 Uhr sinkt der von Clariden Leu berechnete SMI um 3,16% auf 5’548,68 Punkte.
Deutliche Abschläge verbuchen die Titel der Finanzbranche. Die Ankündigung der Bank of America, bis zu 35’000 Stellen abzubauen, bzw. die Aussagen des CEO von J.P.Morgan, der von einem «schrecklichen» vierten Quartal sprach, habe einmal mehr den Anlegern die Krise vor Augen geführt.
So verlieren UBS (-4,8%), CS und Julius Bär (jeweils -3,5%) mehr als der Gesamtmarkt. Ebenso stehen Swiss Re, Swiss Life sowie ZFS tief in den roten Zahlen und geben jeweils 3,5% nach. ZFS hat einen Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC geschlossen und zahlt 25 Mio USD, um einen Rechtsstreit über verschiedene Rückversicherungsverträge beizulegen. Allerdings dürfte sich dies kaum auf den Aktienkurs niederschlagen.
Die defensiven Pharmatitel Roche (-3,4%) und Novartis (-3,2%) können sich dem Abwärtssog nicht entziehen. Als belastend könnte sich dabei auswirken, dass die FDA bei Asthmamitteln von Novartis erhöhte Risiken festgestellt hat. Erste positive Daten aus einer Phase-III-Studie zu Fingolimod gegen eine häufige Form von Multipler Sklerose sollten die Aktien dagegen stützen.
Mit den geringsten Abschlägen präsentieren sich Nestlé, die sich um 1,9% verbilligen.
Insgesamt gibt es nur wenige kursrelevante Unternehmensnachrichten, so dass Kurszielveränderungen bei den Einzelwerten eine Rolle spielen dürften. So senkt Goldman Sachs das Kursziel von Petroplus auf 19,50 (26,00) CHF. Auch im breiten Markt könnten diverse Kurszieländerungen die Aktienkurse beeinflussen. (awp/mc/gh/11)