EU-Eröffnung: Richtungslos – Nach Gewinnen nun Verluste
In Japan dagegen schloss die Börse sehr fest und wurde dabei von Erwartungen an die Rettungspakete der Regierungen getrieben.
Im Vormittagshandel sank der EuroSTOXX 50 nach anfänglichen Gewinne um 0,19 Prozent auf 2.476,12 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 0,81 Prozent auf 4.345,75 Punkte ein und der französische CAC-40-Index gab um 0,52 Prozent auf 3.280,51 Zähler nach.
Ein harter Sparkurs, einhergehend mit der Streichung von 14.000 Stellen, liess die Titel von Rio Tinto im FTSE 100 um 11,29 Prozent auf 1.400,00 Pence steigen. Der britisch-australische Bergbaukonzern will gegen den Konjunkturabschwung ansteuern und seine Schulden senken. Wie die Analysten von Cheuvreux dazu schrieben, ist das breit gestreute Portfolio der Unternehmensgruppe attraktiv. Der hohe Schuldenstand nach dem Kauf von Alcan für 40 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr dürfte 2009 und 2010 aber eine Belastung sein, hiess es. Für die Rio-Tinto-Aktie gibt es derzeit bei Cheuvreux kein Anlageurteil und auch kein Kursziel.
Die Titel von Air Liquide waren schwächster Wert im Auswahlindex der Eurozone mit minus 5,65 Prozent auf 61,60 Euro. Der US-Wettbewerber Praxair hatte am Vorabend seine Gewinnprognose für das vierte Quartal reduziert und Kostensenkungen angekündigt.
Unverändert stehen zudem nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch europaweit die Autobauer im Rampenlicht. Die dringend benötigte Milliardenhilfe für die ums Überleben kämpfenden US-Autobranche ist mittlerweile in greifbare Nähe gerückt. Die Demokraten im US-Kongress und das Weisse Haus setzten am Dienstag Verhandlungen über eine Gesetzesvorlage für einen Rettungsplan fort, der 15 Milliarden Dollar (11,5 Mrd Euro) an Notkrediten vorsieht. PSA Peugeot Citroen gewannen im CAC 40 daraufhin 1,42 Prozent auf 12,88 Euro. Renault stiegen um 1,84 Prozent auf 18,585 Euro. Renault-Vorstandschef Carlos Ghosn hatte gesagt, dass sich die Unternehmensgruppe nicht in Konsolidierungsgesprächen befinde. In Italien legten die Anteilsscheine von Fiat um 3,37 Prozent auf 5,82 Euro zu.
UBS verloren im Einklang mit anderen Finanzwerten zuletzt 2,03 Prozent auf 15,95 Schweizer Franken. Die Deutsche Bank dementierte, dass ihr Chef Josef Ackermann erwäge, Verwaltungsratspräsident der UBS zu werden, wie die Wochenzeitung «DIE ZEIT» zuvor berichtet hatte. Die Aktien der Baloise Holding gewannen an der Spitze im Swiss-Market-Index (SMI) 1,16 Prozent auf 74,00 Franken. Vorstandschef Rolf Schäuble sagte dem «Tagesanzeiger», dass die Gruppe nach Akquisitionsmöglichkeiten Ausschau halte. Es sei angesichts der krisenbedingt niedrigen Preise Zeit, zuzukaufen. (awp/mc/ps/12)