US-Schluss: Sehr fest – Hoffen auf Konjunktur- und Rettungspakete
Auch die Hoffnung auf einen Rettungsplan für die angeschlagenen US-Autobauer habe die Kurse in die Höhe getrieben, sagten Börsianer.
Der Dow-Jones-Index gewann 3,46 Prozent auf 8.934,18 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 3,84 Prozent auf 909,70 Zähler zu. Der NASDAQ Composite-Index rückte um 4,14 Prozent auf 1.571,74 Punkte vor. Der NASDAQ 100 schloss mit plus 4,01 Prozent bei 1.225,06 Zählern.
Vor diesem Hintergrund legten US-Autowerte besonders deutlich zu: General Motors (GM) sprangen um 20,83 Prozent auf 4,93 US-Dollar an, und Ford Motor verteuerten sich um 24,26 Prozent auf 3,38 Dollar. US-Kongress und Weisses Haus wollen den ums Überleben kämpfenden Autoherstellern mit etwa 15 Milliarden Dollar eine Atempause bis zum Frühjahr 2009 verschaffen. Das Weisse Haus betonte aber, die Autoindustrie könne nur mit staatlicher Unterstützung rechnen, wenn sie zur Rückzahlung der Gelder bereit ist. Ausserdem soll jeder Autobauer nach Ansicht demokratischer Kongressabgeordneter bis zum 31. März nächsten Jahres ein langfristiges Umstrukturierungsprogramm vorlegen. Händler rechnen damit, dass noch an diesem Montag eine Einigung erzielt werden kann.
Sehr auffällig waren auch Aktien von United States Steel (US Steel) mit einem Aufschlag von 24,44 Prozent auf 35,79 Dollar. Goldman Sachs hat die Papiere des Stahlkonzerns von der «Conviction Sell List» gestrichen und stattdessen auf die «Conviction Buy List» gesetzt. Die Experten sehen den Stahlpreis in einer Bodenbildung. Das geringere Angebot durch weltweite Produktionskürzungen überwiege die schwache Nachfrage. Börsianern zufolge stützen zudem Barrack Obamas massive Investitionspläne in die Infrastruktur die Titel von Rohstoffwerten. So kletterten die Aktien des Aluminiumproduzenten Alcoa um 17,55 Prozent auf 9,58 Dollar und waren damit hinter GM der zweitbeste Wert im Dow.
Die Ankündigung radikaler Sparmassnahmen verhalf indes den Titeln von Dow Chemical zu einem Kurssprung von 7,21 Prozent auf 20,37 Dollar. Der US-Chemiekonzern hat wegen der Wirtschaftskrise angekündigt, 20 Fabriken schliessen und einige Geschäftsbereiche verkaufen zu wollen. Zudem sollen rund 5.000 Stellen (elf Prozent) gestrichen werden. Titel von Ölunternehmen profitierten von dem wieder leicht gestiegenen Ölpreis. So rückten Chevron Corp. um 4,93 Prozent auf 78,09 Dollar vor, und ExxonMobil verteuerten sich um 3,92 Prozent auf 79,60 Dollar.
Aktien der 3M Company dagegen verloren am Dow-Ende 4,13 Prozent auf 57,38 Dollar. Der Mischkonzern hat wegen des weltweiten Konjunkturabschwungs die Jahresprognose gesenkt. Statt eines bereinigten Gewinns zwischen 5,40 bis 5,48 Dollar je Aktie stellt der Konzern für 2008 nur noch 5,10 bis 5,15 Dollar je Aktie in Aussicht. Für das vierte Quartal erwartet Unternehmenschef George Buckley einen 10-prozentigen Rückgang des vergleichbaren Absatzes sowie negative Wechselkurseffekte. Daher wird das Unternehmen 1.800 Arbeitsplätze abbauen. (awp/mc/ps/32)