Mit der Mekka-Kreditkarte zur grossen Pilgerfahrt
von Gérard Al-Fil
Der Fantasie nahöstlicher Banken scheinen keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Geld und Glaube zu verbinden. Ein prominentes Produktbeispiel ist die Makkah Credit Card der First Gulf Bank (kurz FGB) in Abu Dhabi. In Kooperation mit Visa Card bietet FGB ihren Kunden mit der islamischen Kreditkarte die Möglichkeit, Punkte für die grosse Pilgerfahrt «Al-Hadsch» zu sammeln. Sie gehört zu den religiösen Hauptpflichten im Islam.
Der Fantasie nahöstlicher Banken scheinen keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Geld und Glaube zu verbinden. Ein prominentes Produktbeispiel ist die Makkah Credit Card der First Gulf Bank (kurz FGB) in Abu Dhabi. In Kooperation mit Visa Card bietet FGB ihren Kunden mit der islamischen Kreditkarte die Möglichkeit, Punkte für die grosse Pilgerfahrt «Al-Hadsch» zu sammeln. Sie gehört zu den religiösen Hauptpflichten im Islam.
Jeder gläubige Muslim soll mindenstens einmal im Leben, so er gesund ist und es sich leisten kann, zu den heiligen Stätten nach Mekka und Medina in Saudiarabien pilgern. Die grosse Pilgerfahrt erreicht in diesem Jahr am Sonntag, den 7. Dezember mit dem islamischen Opferfest (Eid Al-Adha) ihren Höhepunkt. Etwa zweieinhalb Millionen Gläubige aus aller Welt sind in diesen Tagen unterwegs nach Mekka.
Glaube und Gläubiger
Weil Zinsen und Kredite nach konventioneller Art im Islam verboten sind, werden mit der Makkah-Kreditkarte erworbene Güter und Dienstleistungen zuerst von der Bank gekauft. Diese verkauft sie wiederum an den Kunden zu einen höheren, manchmal auf Raten abgestellten Preis. Pro ausgegebenen Dirham (die Währung der Golf-Emirate) verdienen Kartenhalter einen «Step» nach Mekka. Kleine Besonderheit: auch die Kartengebühren werden zu den Bonus-Steps hinzugerechnet. Das letztere Kriterium war notwendig, demit die Makkah Credit Card vom einem Gremium hochrangiger Scharia-Gelehrter als akzeptabel oder halal eingestuft werden konnte.
Von der Finanzkrise kaum betroffen
Obgleich First Gulf Bank keine rein islamische Bank ist, entwickelt sie wie auch viele westliche Banken über ein «Islamic Window» Scharia-konforme Produkte. Damit wollen konventionellen Geldhäuser dem Boom in der Islamic Finance Rechnung tragen. Die meisten rein islamischen Banken erzielten gegen den Negativtrend in den letzten Quartalen dieses Jahres Gewinne. Der Grund: Subprime-Positionen, Hedge Funds oder Derivate gelten als unislamisch (haram) und tauchen nicht in ihren Büchern auf. Allerdings wurden 2008 weniger zinslose Islamic Bonds aufgrund von Liquiditätsengpässen platziert. Der globale Markt für Islamic Banking wird auf eine Billion Dollar geschätzt. Er wächst mit 15 bis 20 Prozent pro Jahr.