EU-Eröffnung: Fest – Hoffen auf deutlich Zinsschnitte

Händler verwiesen auf die bevorstehenden Zinsentscheidungen der BoE und der EZB. Es werde gehofft, dass die Zentralbanken ihre Zinsen deutlich senken und damit helfen, die allgemeine Wirtschaftslage etwas zu beruhigen. Zudem stehen in den USA am Nachmittag noch Daten zu den Industrieaufträgen im Oktober auf dem Programm.


Den Aktien von Philips gehörten mit einem Abschlag von 1,21 Prozent auf 13,03 Euro zu den wenigen Verlierern. Der Elektronikkonzern hat seine Ziele für 2010 gesenkt. Es werde nicht mehr wie zuvor eine Verdopplung des Ergebnisses nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) je Aktie erwartet, teilte das Unternehmen mit. Im vierten Quartal müsse das Unternehmen Abschreibungen auf den Wert der verbliebenen Anteile am Gemeinschaftsunternehmen LG Display und an der Chiptochter NXP vornehmen.


Die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) konnte ihre anfänglichen Verluste komplett abbauen und legte zuletzt deutlich um 5,05 Prozent auf 29,10 Schweizer Franken zu. Das Finanzinstitut hat im bisherigen Verlauf des vierten Quartals 2008 (per Ende November) einen Nettoverlust von rund drei Milliarden Schweizer Franken erlitten. Das Minus sei wegen «widriger Marktbedingungen sowie Kosten im Zusammenhang mit dem Risikoabbau, vor allem im Investment Banking» entstanden, teilte die Bank mit. Deshalb sollen weltweit 5.300 Stellen gestrichen werden, was elf Prozent der Konzernbelegschaft entspricht. Gleichzeitig erklärte der Vorstand, sein Unternehmen sei für das kommende Jahr gut gewappnet und die Marktbedingungen hätten sich im November leicht verbessert.


Nach einer Branchenstudie von JPMorgan gehörten Versicherungsaktien zu den stärksten Werten an den europäischen Märkten. Die Experten haben für Unternehmen wie Assicurazioni Generali, Zurich Financial Services (ZFS), Baloise, Swiss Life und SCOR die Kursziele heraufgesetzt. Die Papiere gewannen zwischen 0,72 und 3,78 Prozent hinzu.


Der italienische Versorger Enel rückte nach einem Medienbericht in den Fokus. Der Konzern hat dem spanischen Baukonzern Acciona 12 Milliarden Euro für dessen 25-prozentigen Anteil an dem spanischen Konkurrenten Endesa geboten, schrieb die Zeitung «El Mundo». Enel-Aktien gaben 0,83 Prozent auf 4,5025 Euro ab. Acciona gewannen 6,18 Prozent auf 76,50 Euro hinzu und Endesa verteuerten sich um 0,58 Prozent auf 738,00 Euro.


Die Aktien von Boskalis Westminster gewannen nach der abgesagten Übernahme von Smit 10,97 Prozent auf 21,35 Euro hinzu. Der Bagger-Konzern erklärte, eine Übernahme sei in dem derzeitigen Umfeld und ohne die Zustimmung des Managements «verantwortungslos». Smit-Titel verloren daraufhin 24,64 Prozent auf 30,80 Euro. Ein Händler sagte dennoch, dass für Smit diese Entscheidung besser sei, da das Unternehmen alleine höher als mit 30,00 Euro je Aktie zu bewerten sei. (awp/mc/ps/11)

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