CH-Vorbörse: Negativ erwartet – Sehr schwache Vorgaben

Aussagen von Fed-Chairman Ben Bernanke hätten am Markt für weiteren Druck gesorgt, meinen Händler. Der US-Notenbankchef sieht zwar «vorsichtige Anzeichen» für eine Stabilisierung der Finanzmärkte, wie er vor der texanischen Handelskammer am Vorabend erklärte. Weitere Zinssenkungen seien zwar vorstellbar, doch sei deren Wirksamkeit fraglich, hiess es. Ingesamt bleibe die amerikanische Wirtschaft unter «bedeutsamen Stress». Zuvor hatten ungünstige US-Konjunkturdaten ein düsteres Bild der Lage gezeichnet.


Für den heutigen Tag stehen hierzulande nur wenige Unternehmensnews an. Entsprechend fehle es an möglichen positiven Impulsen, sagen Marktbeobachter. Auch makroseitig ist die Nachrichtenlage eher dünn.


Bis um 8.20 Uhr sinkt der von Clariden Leu vorbörslich berechnete SMI um 109,95 Punkte oder 1,99% auf 5’417,63 Punkte.


Swiss Life verlieren 2,5%. Der Lebensversicherer rechnet per Ende 2008 mit einer Solvabilitätsrate über 140%, wie im Vorfeld des heutigen Investorentages bekannt wurde. Die Liquiditätssituation sei «komfortabel», der mittelfristige Refinanzierungsbedarf gesichert und die Risiken in der Bilanz stark reduziert, erklärte das Unternehmen. Eine Lösung der Situation um den deutschen Finanzdienstleister MLP soll bereits in naher Zukunft kommen. Insgesamt sei das wenig Neues, heisst es am Markt. Auch die übrigen Assekuranzen geben um 1,8% nach.


CS (-4,0%) und UBS (-2,9%) verzeichnen vorbörslich grössere Abschläge. Gestern gingen die Valoren mit -14,2% bzw. -12,3% aus dem Handel. Bei der CS sollen 650 weitere Stellen im Investment-Banking wegfallen. Zudem wollen amerikanische Behörden Medienberichten zufolge nach der UBS nun auch die CS hinsichtlich der Geschäftspraxis bei Offshore-Konten für US-Bürger unter die Lupe nehmen. Julius Bär stehen 1,9 tiefer.


Auch Syngenta (-3,2%) und ABB (-2,2%) tendieren unterdurchschnittlich.


Die Index-Schwergewichte Roche (-1,9%) und Nestlé (-1,8%) verzeichnen durchschnittliche Einbussen, noch am besten halten sich Novartis (-1,5%) sowie Actelion (-1,3%).


Im breiten Markt gibt es Neuigkeiten aus der Pharmabranche. So hat das biopharmazeutische Unternehmen Addex eine neue Phase IIb-Studie für ADX10059 gestartet und Acino hat in Deutschland einen positiven Entscheid für das Goserelin Implantat erhalten.


Feintool hat mit den heute vorgelegten Zahlen nach eigenen Aussagen 2007/08 zwar als das operativ erfolgreichste Geschäftsjahr seit dem Börsengang 1998 abgeschlossen. Ein Ausblick ist laut Feintool jedoch schwierig, nach heutigem Stand sei für 2008/09 mit tieferen Volumina und Resultaten zu rechnen. (awp/mc/pg/09)

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