EU-Schluss: Leichter – Negative Daten bremsen

Unterdessen wirkten die US-Konjunkturdaten als Stimmungsdämpfer. So sind die Auftragseingänge für langlebige Güter im Oktober überraschend deutlich gesunken und auch der Chicago Einkaufsmanagerindex fiel schlechter aus als erwartet. Zudem trübte sich das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima im November Kreisen zufolge stärker als erwartet ein.


Der EuroSTOXX 50 schloss mit minus 0,51 Prozent auf 2.373,82 Zählern – das Tagestief hatte noch bei 2.308,96 Zählern gelegen. Der Londoner FTSE 100 rutschte kurz vor Handelsschluss noch mit 0,0,44 Prozent auf 4.152,69 Punkte. Der französische CAC-40-Index büsste 1,24 Prozent auf 3.169,85 Zähler ein.


Aktien von Telecom Italia kletterten um 3,92 Prozent auf 1,0600 Euro. Händler verwiesen auf einen Pressebericht der Zeitung «Il Sole 24 Ore», demzufolge der Chef des italienischen Telekomkonzerns über eine Aufspaltung nachdenken soll. Telecom Italia wollte den Bericht nicht kommentieren. Händler würden einen solchen Schritt begrüssen. «Sollten sie sich auf die Aktivitäten in Italien konzentrieren, wäre das positiv», sagte ein Börsianer. Ein Verkauf sei zwar einfacher als derzeit eine Kapitalerhöhung, allerdings sei es schwierig, den richtigen Preis dafür zu bekommen, wandte ein weiterer Händler ein.


Als schwächster Wert im EuroSTOXX verloren unterdessen Carrefour 6,18 Prozent auf 29,30 Euro. Händler verwiesen insbesondere auf eine Branchenstudie von Nomura. Die Analysten bewerten die Aussichten für den europäischen Lebensmittel- und Pharmesektor pessimistisch und nahmen unter anderem Carrefour mit «Reduce» auf. Dagegen starteten die Experten Ahold mit «Conviction Buy». Es gäbe Chancen auf eine aggressivere Dividendenpolitik und das Geschäftsmodell sei marktführend. Die Aktien gewannen 5,56 Prozent auf 9,28 Euro.


Aktien von PSA Peugeot Citroen , Renault und Michelin versammelten sich in vorderster Front im CAC-40-Index . Peugeot legten um 6,73 Prozent auf 14,915 Euro zu, Renault gewannen 5,92 Prozent auf 17,88 Euro und Michelin stiegen an der Indexspitze um 8,19 Prozent auf 36,775 Euro. Händler verwiesen auf französische Presseberichte, wonach Frankreich eine Senkung der Mehrwertsteuer für einzelne Sektoren wie vor allem die Autobauer erwägt. Das sei eine gute Nachricht für den angeschlagenen Sektor, sagte ein Börsianer. Autowerte gehörten auch an den übrigen europäischen Aktienmärkten zu den Favoriten, da Anleger darauf hofften, dass ein Gutteil des geplanten Paketes der EU den gebeutelten Autobauern zugute kommen wird.


Das Thema Übernahme bewegte die Titel des spanischen Ölkonzerns Repsol-YPF und Sacyr Vallehermoso . Die spanische Regierung setzt sich dafür ein, dass der Ölkonzern unabhängig bleibt, während der russische Ölkonzern LUKoil versucht, bis zu 30 Prozent an dem spanischen Konkurrenten von Repsol-Grossaktionären wie Sacyr zu kaufen. Gleichzeitig betonte Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero, er werde nicht in den freien Markt eingreifen. Offenbar hat Sacyr die Regierung um alternative Käufer-Adressen für seine 20 Prozent an Repsol gebeten, berichtet die Zeitung «El Mundo». Sacyr-Aktien legten um 5,26 Prozent auf 7,81 Euro zu, während Repsol-Titel um 1,55 Prozent auf 14,62 Euro fielen.


In London setzten sich Aktien von Johnson Matthey mit plus 15,16 Prozent auf 832,00 Pence an die Spitze im «Footsie». Der Platin-Spezialist hat im ersten Halbjahr seinen Gewinn um 20 Prozent gesteigert und erwartet ein Gewinnwachstum im Gesamtjahr im Einklang mit den Markterwartungen. Die Zwischendividende wurde um fünf Prozent angehoben. Unterdessen litten Wolseley unter einer Abstufung durch RBS von «Hold» auf «Sell» und büssten 6,75 Prozent auf 269,00 Pence ein. (awp/mc/pg/35)

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