CH-Schluss: Gut behauptet – Massnahme der US-Notenbank stützt
Vor dem Hintergrund der rückläufigen US-Börsen am Nachmittag büssten jedoch die Titel am hiesigen Aktienmarkt wieder einen Grossteil der Gewinne ein und liessen den Standardwerte-Index etwas über dem Schlussstand des Vortages aus dem Handel gehen.
Die revidierten US-BIP-Daten hatten dagegen keinen Einfluss auf den Aktienmarkt. «Die Zahlen liegen mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen, während die Preisdaten sogar etwas besser als gedacht ausgefallen sind», kommentierte ein Marktteilnehmer.
Der SMI stieg bis zur Schlussglocke um 11,99 Punkte oder 0,22% auf 5’478,39 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gewann 1,38% auf 764,09 Punkte und der breite SPI 0,36% auf 4’520,57 Zähler.
Die Banktitel profitierten insbesondere von der Massnahme der US-Notenbank. UBS gewannen 4,6% auf 14,41 CHF und setzten damit die kräftigen Aufschläge des Vortags (+21,4%) fort. CS verteuerten sich um 11,4% auf 32,20 CHF (Vortag +16,1%). Auch Julius Bär (+6,4% auf 38,18 CHF) legten zu, von Kepler gab es für die Papiere eine Tradingkaufempfehlung.
Auf der Gewinnerseite standen auch ABB (+7,5% auf 14,41 CHF) weit oben. Die Titel profitierten von zuversichtlichen Aussagen des Verwaltungsratspräsidenten Hubertus von Grünberg zum weiteren Geschäftsverlauf, insbesondere zum Geschäftsjahr 2009. Analysten attestierten den Valoren ausserdem aus technischer Sicht ein Aufwärtspotenzial von rund 20%.
Holcim (+3,5% auf 49,26 CHF) waren ebenfalls bei den Anlegern gefragt. Das geplante US-Konjunkturpaket könne dem Baustoffhersteller zugute kommen, hiess es zur Begründung im Handel.
Die Versicherungstitel zeigten sich mehrheitlich mit Aufschlägen. Swiss Re stiegen 1,2% auf 44,54 CHF, obwohl JP Morgan das Rating für die Papiere zurückgenommen hat. ZFS (+2,0% auf 212,90 CHF) und Swiss Life (+1,9% auf 70,00 CHF) rückten nach frühen Verlusten in die Gewinnzone vor. Bâloise verloren dagegen 0,7% auf 64,05 CHF.
Novartis (-4,07% auf 53,05 CHF) verbuchten die kräftigsten Abschläge. Händler berichteten von grösseren Verkaufsaufträgen aus dem Ausland. Die Abgaben stünden im Zusammenhang mit den seit mehreren Tagen zu beobachtenden Sektorrotationen. Dem Vernehmen nach haben insbesondere ausländische Grossinvestoren die europäischen Pharmawerte in den vergangenen Wochen als sicheren Hafen benutzt. Ein Teil der Kapitalien wurde wieder abgezogen und anderen Sektoren und Unternehmen zugeführt.
Roche (+0,6% auf 163,00 CHF) stellen sich besser als der Gesamtmarkt. Das Unternehmen hat eine definitive Vereinbarung zur Übernahme von Memory Pharmaceuticals unterzeichnet, um das US-Biotechunternehmen in einer Bartransaktion zum Preis von ungefähr 50 Mio USD vollständig zu übernehmen. Analysten äussern sich positiv, zudem gibt es für den Genussschein bestätigte Kaufempfehlungen durch Morgan Stanley («Overweight») und die Deutsche Bank («Buy») mit leicht angepassten Kurszielen.
Die Aktien des Indexschwergewichts Nestlé lasteten mit einem Minus von 2,0% auf 41,88 CHF auf dem Markt.
Swatch (-2,0% auf 136,00 CHF) litten unter einer Ankündigung der Weko, eine Vorabklärung gegen die Swatch-Tochter ETA zu eröffnen. Händler verweisen auch auf eine negative Unternehmensstudie der ZKB. Richemont (+4,9% auf 20,20 CHF) legten dagegen zu.
Im breiten Markt waren BCV (+7,4%) nach der Bekanntgabe neuer strategischer Ziele und neuer Finanzziele gefragt. Meyer Burger verloren 4%. Das Unternehmen will die Mehrheitsbeteiligung an der französischen EMIX nicht vollziehen.
Temenos (+5,2%) profitierten von positiven Kommentaren von Helvea. (awp/mc/pg/34)