CH-Eröffnung: Etwas fester – Swiss Life stark unter Druck
Das Geschehen am Markt dürfte sich zu Wochenschluss wie bereits in den letzten Tagen sehr richtungslos präsentieren, heisst es im Handel. Erneut seien Unternehmensnachrichten und marktrelevante Konjunkturdaten nämlich Mangelware. Zudem könne auch der kleine Eurex-Verfall für verstärkte Volatilität sorgen.
Bis um 09.30 Uhr steigt der SMI um 0,40% respektive 21,46 Stellen auf 5’327,56 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,77% auf 723,62 Stellen und der breite SPI 0,16% auf 4’380,86 Punkte.
Die in den letzten Tagen arg gebeutelten Bankenwerte zeigen erste Erholungstendenzen. CS (+3,5% auf 25,76 CHF) legen dabei stärker zu als UBS (+2,0% auf 11,52 CHF) oder Julius Bär (+2,7% auf 36,98 CHF). Nach Einschätzungen aus dem Handel stützen Gerüchte um eine mögliche Zerschlagung der Citigroup den Bankensektor etwas. Das Citigroup-Management erwägt gemäss einem Bericht des Wall Street Journal einen Teil- bzw. Komplettverkauf des angeschlagenen Finanzinstituts. Dass jetzt offenbar die Dinge in Bewegung geraten, sei ein positives Zeichen, so Händler.
Noch weiter oben im Kurstableau notieren Swiss Re (+3,6% auf 39,38 CHF). Auch ZFS (+1,2% auf 197,80 CHF) legen zu; der Versicherer hat die restlichen 34% an Zurich Retail Insurance in Russland zu einem Kaufpreis von 205 Mio USD übernommen und ist nun vollständig im Besitz des russischen Versicherers. Gemäss Analysten unterstreiche die Akquisition die finanzielle Stärke und globale Reichweite der Gesellschaft.
Im roten Bereich notieren dagegen Baloise (-0,1% auf 68,95 CHF), Swiss Life (-3,8% auf 64,20 CHF) halten gar die rote Laterne. Swiss Life hat den Kauf von 24,32% der Beteiligung am Finanzdienstleister MLP abgeschlossen. In der Folge setzt MLP die aktive Vermittlung von Vorsorgeprodukten der Swiss Life aus, wie der Finanzberater mitteilte.
Grösste Kursgewinner im SMI/SLI sind derzeit – neben Swiss Re – OC Oerlikon (+5,7% auf 70,90 CHF), Syngenta (+3,7% auf 189,70 CHF), ABB (+3,5% auf 12,37 CHF) oder Petroplus (+3,5% auf 19,20 CHF). Petroplus machen damit zumindest teilweise ihre herben Vortagesverluste wett; Marktbeobachtern zufolge hatten massive Verkäufe ausländischer Anleger die Kurse in den Ölwerten einbrechen lassen.
Von den defensiven Schwergewichten notieren Nestlé kaum verändert (+0,2% auf 43,20 CHF), während Novartis (-0,6% auf 57,10 CHF) und Roche (-0,3% auf 155,80 CHF) im Minus umgehen. Roche können damit nicht von positiven Resultaten zu einer Phase-III-Studie mit Mabthera (Rituximab) bei chronischer lymphozytischer Leukämie (CLL) profitieren.
Logitech (-0,4% auf 14,28 CHF) werden leicht durch das Quartalsresultat und den verhaltenen Ausblick von Dell belastet werden; der Computerkonzern hat im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnet und rechnet weiterhin mit einem weltweit schwierigen Umfeld.
Am breiten Markt steigen Basilea um 2,3%. Das biopharmazeutische Unternehmen hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) – dem wissenschaftlichen Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA – eine positive Beurteilung für Zevtera (Ceftobiprol Medocaril) zur Behandlung schwerer Infektionen der Haut und der Weichgewebe erhalten.
Dufry avancieren um 5,9%. Der Reisedetailhändler hält an seinen langfristigen Zielen fest und will weiterhin jährlich 7 bis 9% organisch wachsen, wie CEO Julian Diaz gegenüber der Presse sagte.
Arpida verlieren dagegen satte 45,0%. Der beratende Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA hat am Vorabend die Ablehnung des Zulassungantrags für das Medikament Iclaprim zur Behandlung schwerwiegender Infektionen der Haut und des Hautgewebes empfohlen. Der Entscheid fiel mit 17 zu 2 Stimmen deutlich aus. Die Titel schlossen gestern etwas höher, nachdem sie in den letzten zwei Tagen massiv an Wert verloren. (awp/mc/gh/18)