Detailhandelsumsätze steigen im September um 8,2 Prozent
Das ist die höchste Zunahme seit Mai. Die guten Zahlen sind auch nicht nur auf die anhaltend hohe Teuerung zurückzuführen, die im September bei 2,9% lag. Denn um diesen Effekt bereinigt lag das Plus immer noch bei 6,4%. Verkaufstagebereinigt beträgt der Anstieg 4%. Für die ersten neun Monate 2008 zusammengezählt beträgt das Wachstum nominal 4,9%, real stiegen die Detailhandelsumsätze um 3,3%.
Weitere Entwicklung offen
Die weitere Entwicklung ist offen. Der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erhobene Index der Konsumentenstimmung lag im Oktober zwar auf dem tiefsten Stand seit fünf Jahren, der Detailhandel ist laut der KOF-Konjunkturumfrage aber optimistisch, dass das wichtige Weihnachtsgeschäft gut ausfallen wird. Diese Hoffnung stützt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte, wonach eine deutliche Mehrheit der Schweizer bei den Weihnachtsgeschenken trotz Wirtschaftsflaute nicht sparen will. Einzig das Weihnachtsmenu könnte wegen hoher Lebensmittelpreise dieses Jahr etwas weniger üppig ausfallen.
Küchen- und Haushaltswaren gesucht
Von einer Eintrübung war im September noch nichts zu spüren, auch nach Warengruppen zog sich die Zunahme durchs Band: Für Nahrungsmittel, Getränke und Tabak gaben die Schweizer Konsumenten 9,4% mehr aus. Auch mit Kleidern und Schuhen lief das Geschäft, die Umsätze stiegen wohl auch dank des Sonderverkaufs nominal um 4,5%. Den grössten nominalen Umsatzanstieg verzeichnete das BFS bei Küche- und Haushaltswaren mit einem Plus von 14% gegenüber dem Vorjahr. Es folgen die Warengruppen persönliche Ausstattung (+13,7%) und Kultur (+13,5%). Am schlechtesten schnitten die Wohnungseinrichtungen ab, die sich mit einem Plus von 1,9% aber ebenfalls positiv entwickelten.
Nach Wirtschaftsbranchen legte der Detailhandel «mit Waren verschiedener Art» am stärksten zu (+12,8%). Dahinter liegen Detailhändler von Antiquitäten und Gebrauchtwaren (+8,4 Prozent) und der sonstige Fachdetailhandel (+6,4 Prozent). Zwei Branchen mussten hingegen Umsatzeinbussen hinnehmen: der Detailhandel nicht in Verkaufsräumen (-2,9 Prozent) und der Fachdetailhandel in Verkaufsräumen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren (-0,8 Prozent), wie das BFS schreibt.
Steigerung bei Grossunternehmen
Deutlich sind die Unterschiede nach Betriebsgrössen. Die grossen Unternehmen mit mehr als 45 Vollzeitstellen erzielten eine Umsatzzunahme um 11,6%. Mittlere und kleinere Detailhändler mussten sich mit einem Wachstum von 5,5 respektive 1,4% zufrieden geben. (awp/mc/pg/13)