US-Eröffnung: Kurserholung – Hewlett-Packard-Zahlen erleichtern
Erneut schwache Konjunkturdaten sowie die Sorgen um das Schicksal der drei grossen US-Autobauer seien allerdings nur etwas in den Hintergrund gedrängt worden.
Der Leitindex Dow Jones (DJIA) gewann 1,63 Prozent auf 8.408,26 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 1,36 Prozent auf 862,31 Zähler nach oben. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 0,80 Prozent auf 1.493,90 Punkte. Der NASDAQ 100 legte um 1,11 Prozent auf 1.164,69 Punkte zu.
Die Erzeugerpreise sind im Oktober stärker als erwartet um 2,8 Prozent gesunken. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet. Die Erzeugerpreise ohne Lebensmittel und Energiepreise stiegen hingegen stärker als erwartet.
Hewlett-Packard (HP) setzten sich nach der überraschenden Präsentation vorläufiger Zahlen mit plus 12,13 Prozent auf 32,90 Dollar an die Spitze des Leitindex. Der Computerkonzern hat im vierten Geschäftsquartal mehr verdient und umgesetzt als von Experten erwartet. Die relative Stärke der heimischen Währung dürfte dem US-Unternehmen zufolge den Umsatz im ersten Quartal des gerade angelaufenen Geschäftsjahres zwar mit fünf Prozent belasten. Beim Gewinn sieht HP allerdings optimistischer als die Experten in die Zukunft.
Home Depot folgten nach der Bilanzvorlage mit einem Zuwachs von 6,70 Prozent auf 21,34 Dollar. Die Baumarktkette hat im dritten Quartal mehr als vom Markt erwartet verdient, allerdings ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2008 reduziert. Aufgrund der anhaltenden Schwäche am US-Immobilienmarkt dürften die Erlöse im laufenden Geschäftsjahr um bis zu acht Prozent sinken, teilte das Unternehmen mit. Bislang hatte Home Depot mit einem Umsatzrückgang von rund fünf Prozent gerechnet. Die Gewinnschätzung behielt die Gesellschaft aber bei. Walt Disney verteuerten sich am 80. Geburtstag von Micky Maus um 5,62 Prozent auf 20,85 Dollar.
Nach unten ging es dagegen für die am Vortag noch deutlich verbesserten Papiere von General Motors (GM), die 7,55 Prozent auf 2,94 Dollar absackten. Die US-Autobauer GM, Ford Motor und Chrysler wollen beim US-Kongress ein staatliches 25-Milliarden-Dollar -Rettungspaket erreichen. Während führende Demokraten im Parlament das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die Wall Street anzapfen wollen, sind der noch amtierende Präsident Bush und republikanische Abgeordnete gegen eine Unterstützung für die angeschlagene Branche. Ford-Aktien legten um 0,58 Prozent zu auf 1,73 Dollar.
Medtronic fielen um 12,03 Prozent auf 32,04 Dollar. Das zweite Geschäftsquartal des weltgrössten Herstellers medizinischer Geräte ist nach eigenen Angaben von einem Patenstreit mit dem Pharmakonzern Johnson & Johnson belastet worden. Umsatz und Gewinn blieben aber auch bereinigt um diesen Effekt hinter den Erwartungen der Wall Street zurück.
Im Nasdaq heizte bei Yahoo! ein Wechsel an der Spitze des Internetkonzerns Übernahmefantasien neu an, was die Aktie um 12,98 Prozent auf 12,01 Dollar nach oben trieb. Der Chef und Mitgründer des krisengeschüttelten Internet-Konzerns, Jerry Yang, hat seinen Rücktritt angekündigt. Der 40-jährige Mitgründer zieht damit die Konsequenzen aus dem massiven Druck nach der im Sommer geplatzten Übernahme durch den Softwarekonzern Microsoft. Yahoo! kämpft mit sinkenden Gewinnen und streicht derzeit weltweit rund zehn Prozent der Stellen.
Corning-Aktien rutschten dagegen um 14,32 Prozent auf 7,72 ab. Der Hersteller von technischen Glas- und Keramikanwendungen hat seinen Ausblick für das vierte Quartal 2008 sowie das Geschäftsjahr 2009 zurückgezogen. Corning rechnet im vierten Quartal damit, die Umsatzerwartungen zu verfehlen. (awp/mc/pg/31)