Russische Sintez-Gruppe verklagt RWE auf 1,1 Milliarden Euro

Grund sei der Ausstieg von RWE aus einem Mitte März dieses Jahres beschlossenen Joint Venture zur Übernahme eines Anteils von 43 Prozent am russischen Strom- und Wärmeerzeuger TGK-2, hiess es. Ein RWE-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage am Montag nicht kommentieren.


Beteiligungvorhaben gescheitert
Sintez und RWE hatten etwa ein halbes Jahr lang über ein Gemeinschaftsunternehmen verhandelt. Vor zwei Monaten teilte der RWE-Konzern mit, seine Beteiligung am Projekt sei nicht mehr zweckmässig. Als Grund wurden «RWE-Akquisitionskriterien, die aktuelle Entwicklung bei dem regionalen Wärme- und Stromerzeuger sowie das Kaufpreisniveau aus der Privatisierung» genannt. Der Einstieg von RWE bei TGK-2 hätte die Deutschen laut russischen Medienberichten 19 Milliarden Rubel (550 Mio Euro) gekostet. Sintez machte keine Angaben dazu, wie die deutlich höhere Summe der Klage errechnet wurde.


Russischer Strommarkt liberalisiert
Bei der Liberalisierung des russischen Strommarktes wurde der mittlerweile aufgelöste Staatsmonopolist EES Rossii (RAO UES) in den vergangenen Jahren in regionale Kraftwerkgesellschaften vom Typ OGK und TGK aufgeteilt. Während die OGKs ihren Umsatz fast ausschliesslich mit der Stromerzeugung erzielen, kommt bei den TGKs auch die Produktion von Fernwärme hinzu. Der Erzeuger TGK-2 deckt die Region nördlich und nordwestlich von Moskau ab. (awp/mc/ps/21)

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