CH-Verlauf: Uneinheitlich – Nobel Biocare enttäuschen
Auch sind die in der Eröffnungsphase erzielten Gewinne wieder grösstenteils preisgegeben worden. Bis zu Beginn des New Yorker Handels erwartet der Händler eine Seitwärtsbewegung. Hierzulande habe der PMI keine Überraschung gebracht. Erwartungsgemäss habe auch die EU-Kommission die Wachstumsprognose 2009 und 2010 für die Eurozone deutlich gesenkt. Weitere Impulse erwarte man sich von der Veröffentlichung des ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Oktober. Zur Wochenmitte dürfte sich gemäss dem Händler der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen bemerkbar machen. Und am Donnerstag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank an. Auch die SNB könnte einen Zinsentscheid treffen.
Der SMI legt bis um 11.40 Uhr um 0,12% oder 7,40 auf 6’160,61 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende gekappte SLI zieht um 0,16% auf 869,51 Zähler an. Der Gesamtmarkt gewinnt, gemessen am SPI, um 0,20% auf 5’054,75 Stellen.
Als einziger SMI-/SLI-Titel hat heute Nobel Biocare (-2,8% auf 19,24 CHF) Zahlen zum dritten Quartal publiziert. Dabei hat das Medizinaltechnikunternehmen beim EBIT- und beim Reingewinn des dritten Quartals trotz vorgängiger Gewinnwarnung enttäuscht. Zudem konnte das Management für die restlichen Monate dieses Jahres nur einen sehr vagen Ausblick geben. Im Gefolge verlieren auch die Branchenkollegen Straumann (-3,5% auf 189,10 CHF) an Terrain. In diesen Titeln belastet zudem noch die Kurszielsenkung auf 201 von 273 CHF durch JP Morgan.
Die grössten Avancen im SMI/SLI erzielen OC Oerlikon (+6,9% auf 95,50 CHF), ohne das News vorliegen. Petroplus (+3,3% auf 31,70 CHF) verdauen die Kurszielsenkung auf 33 von 40 CHF je Titel durch JP Morgan gut. Die uneinheitliche Tendenz zeigt sich auch quer durch die Branchen. Unter den konjunktursensitigen Titeln verzeichnen Logitech (+3,3% auf 17,85 CHF), ABB (+2,9% auf 15,39 CHF) und Geberit (+2,8% auf 123,40 CHF) die grössten Avancen. Am meisten zurückgenommen werden in diesem Marktsegment Holcim (-2,3% auf 64,25 CHF) und Kühne + Nagel (-1,7% auf 68,70 CHF). Adecco (+1,9% auf 40,90 CHF) legen vor der morgigen Publikation der Q3-Zahlen zu.
Im Finanzsektor legen Swiss Life (+3,9% auf 108,00 CHF), Swiss Re (+1,6% auf 48,52 CHF), ZFS (+1,5% auf 236,50 CHF) und Bâloise (+1,2% auf 62,40 CHF) zu. ZFS hätten Aufwärtspotenzial, so der Händler. Diese Titel seien zu stark abgestraft worden. Zudem sehe auch die Charttechnik in ZFS gut aus. Swiss Re können nach einer verhaltenen Eröffnungsphase deutlicher zulegen. würden Der Rückversicherer publiziert morgen Quartalszahlen. Hier interessiere insbesondere, ob weitere Wertberichtigungen notwendig seien. In Ciba (+0,3% auf 48,32 CHF) ist das öffentliche Übernahmeangebot von BASF zustande gekommen. Der deutsche Konzern hält nun insgesamt 70,82% am Basler Unternehmen. Die Nachfrist ist heute angelaufen und dauert bis zum 14.11.2008.
Verlierer sind Julius Bär (-2,8% auf 43,74 CHF), UBS (-1,8% auf 19,00 CHF) und CS (-1,2% auf 42,90 CHF). Nach teils massiven Avancen der Vorwoche, hätten einige Anleger vor allem in Julius Bär und UBS ihre Schäfchen ins Trockene gebracht, so Marktbeobachter. In UBS würden zudem Berichte in der Sonntagspresse über einen anhaltenden Abfluss an Kundengeldern belasten. Mehr dazu erwartet man sich für morgen Dienstag bei der Publikation der Q3-Zahlen.
Unter den defensiven Werten legen Nestlé (+0,3% auf 45,14 CHF) trotz eines «downgrading» auf «Neutral» von «Buy» durch Goldman Sachs zu. Novartis (+0,9% auf 58,90 CHF) sind auf Kosten von Roche (-0,6% auf 175,80 CHF gesucht. Im Gesamtmarkt können BioXell (+19,0%) am meisten avancieren, ohne dass News dazu vorliegen. Newron fallen durch Avancen um 17,8% auf. Das Unternehmen führt Ende dieser Woche einen F&E-Tag durch und wird auch einen «Business Update» geben.
Implenia (-3,0%) machen Boden gut, nachdem die Bautitel in der Eröffnungsphase noch um 19,4% im Minus lagen. Belastet hätten Berichte in der Sonntagspresse, wonach die Expansion im russischen Markt arg ins Stocken geraten sei. Händler sagten hingegen, dass dies schon lange bekannt sei und sich alle Generalunternehmen in derselben Lage befinden würden. Anders als andere Unternehmen verfüge Implenia aber über einen hohen Auftragsbestand, hiess es weiter. Dir rote Laterne haben nun Tec-Sem Group (-12,5%). Tecan (+2,2%) geben sich resistent gegenüber einer Änderung der Einstufung auf neu «Hold» von «Buy» durch die Banl Vontobel. (awp/mc/ps/21)