EU-Eröffnung: Uneinheitlich – VW-Sprung sorgt für Verwerfungen
Der Londoner FTSE 100 gewann gestützt auf feste Rohstoffwerte 2,32 Prozent auf 3.941,99 Punkte. Für den französischen CAC-40-Index ging es indes um 0,15 Prozent auf 3.062,84 Zähler nach unten.
Die Vorgaben waren mit einer kräftigen Gegenbewegung in Tokio aber deutlichen Verlusten an den US-Börsen uneinheitlich. Am Nachmittag dürften insbesondere Daten zum US-Verbrauchervertrauen neue Impulse geben.
VW sprangen bei anhaltendem Eindeckungsdruck von Leerverkäufern um 72,12 Prozent auf 890,00 Euro an die Spitze des EuroSTOXX – zeitweise ging es gar bis auf 1.005,01 Euro nach oben. Damit ist der mit rund 6,4 Prozent im Leitindex gewichtete Autokonzern das teuerste Unternehmen der Welt.
Abseits der Kurskapriolen bei VW standen insbesondere Quartalsberichte im Blick. Santander gewannen nach Zahlen 1,75 Prozent auf 6,99 Euro. Die grösste spanische Bank trotzt weiterhin der weltweit tobenden Finanzkrise und hat in den ersten neun Monaten mehr verdient als im Vorjahr. Unter dem Strich sei der Gewinn um 16 Prozent auf 6,935 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Analysten waren allerdings von einem stärkeren Anstieg auf 7,182 Milliarden Euro ausgegangen.
In London zogen BP um 4,79 Prozent auf 459,00 Pence an. Der britische Ölkonzern hat im dritten Quartal dank der Rekordhöhen beim Ölpreis einen deutlichen Gewinnsprung verbucht. Daneben fielen insbesondere zuletzt im Zuge der Rezessionsängste besonders gebeutelte Rohstofftitel mit Kursgewinnen auf. Vorreiter waren Xstrata mit plus 9,87 Prozent auf 779,00 Pence.
BG Group legten um 2,86 Prozent auf 683,00 Pence zu. Der britische Gasproduzent will den australischen Konkurrenten Queensland Gas Company (QGC) für insgesamt umgerechnet rund 2,2 Milliarden Pfund (rund 2,7 Mrd Euro) kaufen.
In Amsterdam verbesserten sich TomTom um 1,39 Prozent auf 5,835 Euro. Zeitweise ging es gar bis auf 6,55 Euro nach oben. Der Navigationsgeräte-Hersteller hat im dritten Quartal Händlern zufolge die Erwartungen beim operativen Ergebnis übertroffen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde aufgrund des schwachen Wirtschaftsumfelds allerdings gesenkt. Analyst Frits de Vries von der Rabo Securities sagte: «TomTom hat bewiesen, dass man bereit ist, Marktanteile zu sichern, auch wenn dies zu Lasten der Margen geht.» Dies sei der richtige Weg und sorge entsprechend für Erleichterung. (awp/mc/pg/12)