EU-Eröffnung: Hohe Verluste – Negative Vorgaben, Konjunktursorgen
Der Londoner FTSE 100 sank um 4,99 Prozent auf 3.689,72 Punkte. Für den französischen CAC-40-Index ging es um 5,53 Prozent auf 3.017,18 Zähler nach unten.
Einmal mehr sorgten die starken Verluste führender Bankenwerte für eine trübe Stimmung an den europäischen Börsen. So zählten die Aktien der französischen Bank Societe Generale mit einem Minus von 12,22 Prozent auf 39,50 Euro mit zu den stärksten Verlieren im Leitindex EuroSTOXX 50. Starke Verluste gab es auch bei den Papiere des Mitbewerbers BNP Paribas mit einem Minus von 7,37 Prozent auf 52,80 Euro und bei den Aktien der britischen Royal Bank of Scotland (RBS) mit einem Abschlag von 6,41 Prozent auf 56,875 Pence.
Dagegen zeigte sich bei den Aktien von HBOS im frühen Handel eine rasante Berg- und Talfahrt. Nach einem schwachen Handelsauftakt konnten die Papiere gegen den Trend zulegen und sprangen zeitweise auf ein Tageshoch bei 64,00 Pence. Im weiteren Verlauf mussten die Papiere ihre Gewinne aber wieder nahezu komplett abgeben und standen nur noch mit 0,67 Prozent in der Gewinnzone bei 60,30 Pence, ohne dass es hierzu neue Nachrichten gab.
Zudem zählten auch die Aktien von führenden Automobilunternehmen zu den grossen Verlieren zu Beginn der Woche. Die Papiere des französischen Renault-Konzerns verloren beispielsweise 8,99 Prozent auf 20,20 Euro. Ähnlich hohe Verluste gab es auch bei den Aktien des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen mit einem Abschlag von 6,87 Prozent auf 16,41 Euro. Wegen der aktuellen Krise der Weltwirtschaft erwartet Peugeot Citroen-Konzernchef Christian Streiff neue Allianzen zwischen führenden Autokonzernen, um so Kosten zu sparen. In einem Interview mit der «Financial Times» sagte Streiff aber nicht, ob Peugeot Citroen künftig eine Zusammenarbeit mit einem Mitbewerber plane. Ausserdem senkten Analysten der Commerzbank die Bewertung der Peugeot Citroen-Aktien von «Hold» auf «Sell».
Für einen der seltenen Lichtblicke sorgten die Aktien des schwedischen Unternehmens Electrolux . Nach überraschend guten Geschäftszahlen des Herstellers von Haushaltsgeräten für das dritte Quartal sprangen die Papiere der Electrolux an der Börse in Stockholm gegen den Trend 5,14 Prozent nach oben auf 56,25 schwedische Kronen.
An der Londoner Börse verloren Aktien der britischen Fluggesellschaft British Airways dagegen 3,03 Prozent auf 128,00 Pence. Laut einem Pressebericht könnte der geplante Zusammenschluss mit der spanischen Fluglinie Iberia wegen Defiziten in der Pensionskasse scheitern.
Aus der Pharmabranche meldete die Schweizer Novartis am Morgen gute Ergebnisse aus einer Phase-III-Studie im Rahmen der Entwicklung eines neuen Wirkstoffs zur Behandlung von Entzündungskrankheiten. Die positive Nachricht konnte die Aktien der Novartis im frühen Handel in der Nähe des Schlusskurses vom Freitag halten. Die Papiere verloren 1,01 Prozent 53,80 Franken.
Eine ähnliche Meldung kam am Morgen auch vom Schweizer Konkurrenten Roche Holding. Auch hier gab es positive Studiendaten zum Arthritismittel Actemra. Analysten erwarten bei einer Markteinführung des Medikaments einen Milliardenumsatz. Dennoch müssen die Aktien von Roche ein starkes Minus von 5,95 Prozent 157,80 Franken verkraften. (awp/mc/pg/10)