UBS-Vize Marchionne zur Staatshilfe: Regierung zeigt Entschlossenheit
Mit den Massnahmen werde ein Schlussstrich unter eine Angelegenheit gezogen, welche die Reputation der Bank seit Monaten beschädige, sagt Marchionne in einem Interview in der «Bilanz» vom Freitag. Die Schweizer Regierung zeige damit, das sie entschlossen sei, den Finanzplatz zu schützen und zu stärken. Das werde langfristig nicht nur der UBS helfen, sondern allen Finanzinstituten in der Schweiz, sagte der UBS-Vizepräsident und Fiat-Chef gemäss Vorabdruck.
«Rohner verdient volle Unterstützung»
Pläne, Marcel Rohner an der operativen Spitze des UBS auszuwechseln, hege er keine, sagte Marchionne weiter. Rohner verdiene die volle Unterstützung des Verwaltungsrats. Allerdings räumte er ein, dass es einzelne Personen im Verwaltungsrat gegeben habe, die bei der Ernennung Rohners zum UBS-Chef anderslautende Ideen gehabt hätten. Die Frage, ob die Zweifler von damals recht hatten, liege aber «heute nicht auf dem Tisch des Verwaltungsrats», so Marchionne. «Was Rohner vor einem Jahr war und was er heute ist, sind zwei verschiedene Menschen», sagte Marchionne. Rohner habe viel gelernt und sei als Führungsfigur gereift.
Vorsicht vor den Moden der Kapitalmärkte
Marchionne äusserte sich zudem zu der unlängst erfolgten Aufteilung der UBS in getrennte Geschäftseinheiten. Dabei mahnte er zu Vorsicht, wenn man den Moden der Kapitalmärkte folge. «Vor einem Jahr sagte uns jeder: Verkauft die Investmentbank! Und heute will niemand eine Investmentbank kaufen.» Respektiert seien nun dagegen wieder Banken, die wie die UBS eine massgeschneiderte Investmentbank auf der Basis einer Depositenbank betrieben. Im Strategieausschuss des Verwaltungsrates würden mehr als je zuvor die Folgen eingeschätzt, welche die Veränderungen in der Bankenwelt auf die Positionierung der UBS habe. (awp/mc/pg/34)