CH-Eröffnung: Erholung dauert an – Roche und Logitech aber schwach
Ausserdem gibt es weitere Anzeichen für eine leichte Entspannung an den Kreditmärkten. Keinen Profit schlagen Logitech und Roche, zwei der wenigen Verlierer unter den Bluechips, aus der positiven Stimmung. Erstere brechen nach einer Gewinnwarnung gar richtiggehend ein.
Der SMI gewinnt bis um 9.45 Uhr 98,74 Punkte oder 1,59% auf 6’315,20 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI zieht um 2,16% auf 889,55 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,48% auf 5’197,18 Zähler.
Trotz allgemein guter Stimmung stehen zwei Aktien mit negativer Performance im Vordergrund: So etwa die Genussscheine von Roche, welche 2,7% auf 175,50 CHF zurückfallen. Die vorgelegten Quartalszahlen haben die Markterwartungen in etwa getroffen. Allenfalls haben die Division Diagnostics und der Umstand, dass keine Neuigkeiten zur geplanten Genentech-Übernahme verbreitet wurden, etwas enttäuscht. In Händlerkreisen wird zudem auf die gute Performance von Roche in den vergangenen Tagen verwiesen, nun gebe es eben ein bisschen Potential nach unten.
Als absoluter Outperformer im negativen Sinn präsentieren sich im SMI/SLI aber Logitech mit einem Minus von 13,5% auf 17,30 CHF. Logitech hat mit den präsentierten Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten klar verfehlt und gleichzeitig die Prognosen für das Gesamtjahr sehr deutlich gesenkt. Die zuvor in Aussicht gestellte Wachstumsprognose von je 15% für Umsatz und EBIT wurde auf ein Umsatzplus von 6-8% sowie einen Zuwachs beim EBIT von 3-5% zurückgenommen.
Etwas tiefer stehen daneben einzig noch Ciba, Lonza und SGS, der Rest der Bluechips legt teilweise kräftig zu.
Actelion – ebenfalls nach Zahlen – gehören mit einem Plus von 5,6% auf 58,70 CHF zur Spitzengruppe. Die gemeldeten Kennzahlen liegen auf allen Ebenen klar über den Markterwartungen. Getragen wurde die Entwicklung von soliden Umsätzen beim Hauptumsatzträger Tracleer. Die Firmenverantwortlichen erhöhen anlässlich der Quartalsergebnispräsentation zudem zum zweiten Mal in Folge die Gesamtjahresprognosen.
Sehr stark entwickeln sich auch Bâloise (+11,1% auf 59,30 CHF) und Swiss Re (+7,0% auf 45,48 CHF). Dagegen fallen die Gewinne von ZFS (+2,6% auf 217,50 CHF) und Swiss Life (+2,9% auf 131,50 CHF), den beiden anderen Versicherungen aus dem SMI, vergleichsweise bescheiden aus.
Überdurchschnittliche Avancen erleben dafür noch ABB (+3,5% auf 18,44 CHF) und Syngenta (+4,7% auf 181,10 CHF). Syngenta hat am Morgen eine kleinere Akquisition in Kalifornien mit einem Umsatz von 50 Mio USD bekanntgegeben.
Swatch (+5,1% auf 190,40 CHF) gehören ebenfalls zu den gesuchten Aktien, nachdem die Uhrenexporte für den Monat September freundlich ausgefallen sind. Der negative Trend vom Sommer habe umgedreht werden können, hiess es seitens des Uhrenverbandes.
Die neue Richemont-Aktie, welche heute erstmals ohne den Anteil der abgespaltenen Investmentgesellschaft Reinet gehandelt wird und nun für ein reines Luxusgüterunternehmen steht, notiert bei 23,90 CHF. Der letztbezahlte Kurs der «alten» Richemont am Montag lag bei 42,90 CHF (+3,4%).
Im breiten Markt ziehen Mikron nach einer Gewinnwarnung um 4,6% an. Der Konzern hat vor allem beim Bestellungseingang nach neun Monaten die Erwartungen des Marktes verfehlt und gleichzeitig die Gewinnprognose gesenkt. Der Markt habe eine solche Entwicklung im Aktienkurs von Mikron aber bereits vorweggenommen, hiess es zur starken Performance der Aktie. In den letzten drei Wochen ist der Titel lediglich an einem einzigen Tag gestiegen und hat somit auch die Erholung der vergangenen drei Tage nicht mitgemacht.
Inficon (-0,3%), Ems-Chemie (+0,5%) oder Gottex (+0,9%) verändern sich nach Zahlen nur leicht. (awp/mc/pg/15)