EU-Eröffnung: Gewinne – Banken- und Rohstofftitel gefragt

Rohstoffwerte hingegen hätten von den wieder gestiegenen Preisen für Rohöl und Metalle profitiert. Auch die Vorgaben waren positiv. Der EuroSTOXX 50 legte im frühen Handel um 1,94 Prozent auf 2.581,32 Zähler zu. Der französische CAC-40-Index kletterte um 1,06 Prozent auf 3.365,10 Zähler. Der Londoner FTSE 100 rückte um 1,47 Prozent auf 4.122,86 Punkte vor.


Finanzwerte standen einmal mehr im Blick. Der niederländische Finanzkonzern ING Groep etwa bekommt eine staatliche Kapitalspritze in Höhe von zehn Milliarden Euro. Damit soll ein weiteres Absinken der Börsenkurse der auch in Deutschland tätigen ING-Gruppe an diesem Montag entgegengewirkt werden. Die ING-Bank ist das erste Finanzunternehmen, das Mittel aus einem Notfonds der niederländischen Regierung zur Unterstützung von «im Grunde wirtschaftlich gesunden» Banken in Anspruch nimmt. ING-Aktien schossen um 21,61 Prozent auf 8,92 Euro an die EuroSTOXX 50-Spitze, waren am Freitag jedoch nach Vorlage roter Zahlen um über 27 Prozent eingebrochen.


Angesichts der Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Krise ging es etwa für die Titel des Versicherers Prudential an der «Footsie»-Spitze um 12,96 Prozent auf 305,00 Pence nach oben, und die Aktien von Fortis gewannen 15,03 Prozent auf 1,01 Euro. Papiere von Societe Generale hingegen gaben 10,95 Prozent auf 40,34 Euro ab. Händler sprachen von vagen Gerüchten um eine Kapitalerhöhung. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äussern.


Unter den Rohstoffwerten kletterten etwa die Papiere von Cairn Energy um 6,81 Prozent auf 1.505,00 Pence, und für die Aktien von Rio Tinto ging es um 6,22 Prozent auf 2.390 Pence nach oben. BG Group-Titel verteuerten sich um 7,53 Prozent auf 778,00 Pence.


Deutlich zulegen konnten auch die Titel von LM Ericsson, die in Stockholm ein Plus von 18,92 Prozent auf 59,70 schwedische Kronen verzeichneten. Der Telekomausrüster übertraf im dritten Quartal mit einem kräftigen Umsatzplus und einem leicht höheren operativen Gewinn die Erwartungen. «Das Zahlenwerk ist klar besser als erwartet ausgefallen», sagte Robert Jakobsen, Analyst bei der dänischen Jyske Bank. Positiv sei auch, dass es Fortschritte in der Netzwerksparte gegeben habe.


Einen Einbruch verzeichneten hingegen die Papiere von Veolia Environnement, die an der Börse in Paris um 16,33 Prozent auf 19,595 Euro absackten und sich damit an das Ende des Leitindexes setzten. Der französische Ver- und Entsorger hat wegen der Abkühlung der Wirtschaft seine Investitionen für 2008 gekappt. Die Gesamtinvestitionen sollen im laufenden Jahr nun vier Milliarden Euro betragen nach 6,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Im August hatte Veolia noch Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Euro angekündigt. Der operative Cash Flow soll zwischen 4,1 und 4,2 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr hatte er sich auf 4,163 Milliarden Euro belaufen.


Novartis-Titel schliesslich verloren in Zürich 2,44 Prozent auf 58,05 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern profitierte zwar im dritten Quartal von der Nachfrage nach Krebsmedikamenten und Impfstoffen und steigerte Umsatz sowie operatives Ergebnis deutlich. Auch hätten die Zahlen den Erwartungen entsprochen, so die bisherigen Kommentare der Analysten. Die Novartis-Aktien hatten jedoch bereits am Freitag um über 12 Prozent zugelegt, relativierten die Händler das leichte Minus. (awp/mc/ps/13)

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