CH-Vorbörse: Abwärtsspirale dreht sich weiter
Hierzulande stehen Credit Suisse und UBS unter besonderer Beobachtung. Der Bund hat zusammen mit der SNB und der EBK Massnahmen zur Stärkung des Finanzplatzes bzw. der Grossbanken bekannt gegeben.
Bis um 8.30 Uhr büsst der von Clariden Leu vorbörslich berechnete Swiss Market Index (SMI) 244,18 Punkte oder 4,13% auf 5’666,99 Punkte ein.
Vorbörslich sind für Credit Suisse und UBS keine Kurse erhältlich. Zuvor wurde bekannt, dass der Bund und die Nationalbank mit zwei Massnahmen die UBS unterstützen werden: Erstens schafft die SNB die Möglichkeit, illiquide Aktiven zur geordneten Liquidation an eine Zweckgesellschaft zu übertragen. Und zweitens stärkt der Bund die Eigenmittelbasis der UBS mit der Zeichnung einer Pflichtwandelanleihe im Betrag von 6 Mrd CHF. Gleichzeitig gab die UBS einen kleinen Gewinn für das dritte Quartal bekannt, allerdings aber auch einen markanten Abfluss von Vermögen.
Die Credit Suisse hat eine Kapitalerhöhung über gut 10 Mrd CHF (Tier-1) sowie einen Verlust für das dritte Quartal von 1,3 Mrd CHF angekündigt. Für die Credit Suisse besteht laut eigener Angabe indes kein Bedarf, von den von der SNB angebotenen Möglichkeiten Gebrauch zu machen.
In Marktkreisen werden die Nachrichten zu den beiden Grossbanken in ersten Reaktionen eher kritisch beurteilt. Positiv seien die Kapitalmassnahmen für die Solidität der Banken zu werten. Dass der Bund und die Nationalbank eingegriffen hätten, verweise aber auf den Ernst der Lage, hiess es.
Zur Beruhigung der Lage am vorbörslichen Aktienmarkt tragen die Massnahmen jedoch nicht bei. Alle Titel mit Kursen stehen klar negativ, wobei sich die angezeigten Abgaben zwischen 4,3% (Swatch) und 5,6% (Holcim) bewegen.
Im Fokus stehen zudem am breiten Markt Sulzer nach der Präsentation des Auftragseinganges für die ersten neun Monate. (awp/mc/pg/10)