Aktienfokus CH: Bank- und Versicherungsaktien zum Börsenstart mit starken Avancen

Die Unsicherheit und die damit verbundene Volatilität dürften damit allerdings noch nicht vertrieben sein. Auch die Versicherungen erholen sich, wenn auch nicht ganz so deutlich wie die Banken, etwas von den Verlusten der letzten Woche.


CS eröffneten mit einem Plus von 22%, müssen jedoch einen Teil der Gewinne in den ersten Handelsminuten wieder abgeben. Um 9.25 Uhr stehen die Titel noch 12,0% auf 38,38 CHF höher. UBS gewinnen zur gleichen Zeit 9,4% auf 18,60 CHF und Julius Bär legen 14,4% auch 49,02 CHF zu, derweil der SMI 5,48% höher steht. Am breiten Markt stehen Vontobel 3,7% höher. Zur Berichtszeit steigen Swiss Re um 9,6% auf 41,28 CHF, ZFS legen um 4,8% auf 219,00 CHF und Swiss Life um 3,6% auf 128,50 CHF zu.


Über das Wochenende haben die sieben führenden Industriestaaten G7 sowie die Länder der Eurozone nach den Kurseinbrüchen gemeinsame Aktionen zur Stabilisierung der Finanzmärkte vereinbart. Die Bankenkrise soll mit Finanzspritzen und Staatsgarantien bekämpft werden, wobei die Einzelheiten der Massnahmen noch folgen sollen. Die angekündigten Massnahmen liessen die meisten Börsen in Asien schon mal kräftig steigen. Die bestehende Unsicherheit ist mit dem positiven Wochenstart indes noch nicht überwunden. «Wir erwarten, dass die nervöse Börsenstimmung noch einige Zeit anhalten wird», schreibt beispielsweise die ZKB in einem Kommentar. Im schlimmsten Fall würden die Aktienmärkte gar die Tiefs aus dem Jahr 2003 testen.


Für die Bank Wegelin heisst die gefährliche Krankheit des Marktes «De-Leveraging» und diese werde vom Misstrauensviren permanent versorgt. Es gelte nun das Virus «Misstrauen» zu bekämpfen. Dabei begrüsst Wegelin die beschlossene «Staats-Liquidität». Auch die ZKB begrüsst die gemeinsam ergriffenen Massnahmen, welche ein gemeinsames Vorgehen zeigen. Die Bank rechnet damit, dass dieses koordinierte Vorgehen eine Stabilisierung an den Finanzmärkten beträchtlich unterstützen werde.


Die Aktien von Julius Bär erhalten heute zudem von zwei Hochstufungen Unterstützung. Die Deutsche Bank bewertet Bär neu als «Hold» nach bisher «Sell», gleichzeitig wurde aber das Kursziel auf 47 CHF von 59 CHF gesenkt. Für Vontobel sind Bär neu gar ein «Buy» (bisher «Hold»). Allerdings wurde auch hier das Kursziel deutlich auf 58 von 80 CHF zurückgenommen. Die Analysten beider Häuser erachten das Abwärtskursrisiko auf dem gegenwärtigen Stand als gering.


Die Erholung bei den Versicherungsaktien fällt insgesamt nicht so deutlich aus wie jene der Banken. Insbesondere mit Blick auf das Geschäft mit Kreditausfallversicherungen respektive sogenannten Credit Default Swaps (CDS) halten sich die Anleger etwas zurück. Über die CDS-Derivate versichern sich Investoren gegen das Ausfallrisiko von Unternehmensanleihen. Nach dem Konkurs von Lehman Brothers und anderen Unternehmen rechnen die Marktteilnehmer damit, dass grosse Summen aus CDS-Geschäften zur Auszahlung kommen könnten. (awp/mc/ps/16)

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