WTO-Chef: Spekulieren ist menschlich – Weltweit Regeln schaffen

«Tun wir nicht so, als wenn der Begriff Spekulation eine Art moralisches Schandmal sei. Man muss nur darauf achten, dass nicht übermässige Risiken eingegangen werden.» Die Staaten müssten international Regeln aufstellen, sagte Lamy. Er sei für eine Runde «mit den USA, Europa – unter der Bedingung, dass es mit einer Stimme sprechen kann -, China, Indien, Brasilien und Indonesien oder den Saudis». Protektionismus müsse vermieden werden. Nach dem «schrecklichen Film» der 30er Jahre habe sich die Welt mit der WTO eine «kollektive Versicherung» dagegen gegeben.


Lob für Zentralbanken
Lamy lobte die abgestimmte Senkung der Leitzinsen, um Liquidität in die Märkte zu pumpen. «Weil die Höhe der aufgehäuften Verluste schlecht identifiziert ist, muss man sicherstellen, dass die Finanzinstitute die nötige Unterstützung erhalten.». Die «faulen Elemente» müssten aus den Bilanzen herausgeholt werden. «Wenn das nicht reicht, muss man das Eigenkapital erhöhen.» Die Europäer hätten auch die Option eines gemeinsamen Fonds. Doch die Finanzierung bereite Probleme, weil bei einer Einzahlung gemäss des Bruttoinlandsproduktes die deutschen Steuerzahler erheblich mehr zahlen würden als die Iren oder Griechen. (awp/mc/ps/14)

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