Eurozone: sentix-Indikator auf Allzeittief

Der Wert sank auf -16,25, wie das Analyseinstitut sentix am Montag bekannt gegeben hat. Hierbei seien sich sowohl die Privatinvestoren wie auch die Investmentprofis einig, wobei die institutionellen Anleger die Konjunkturskepsis anführten, so die Mitteilung weiter.


Fortgesetzter Trend
Damit setzt sich ein Trend fort, der im Hochsommer 2007 begonnen hat. Die aufkommende US-Kreditkrise und deren Implikationen sorgten seither für eine zunehmende Beunruhigung. Auffallend ist die Stetigkeit der Verschlechterung, die zudem von hohen Euro-Notierungen und Rohölpreisen von nahe 100 USD begleitet wird. Bislang folgte der Teilindex der aktuellen Lage, also der Beurteilung der heutigen Konjunktursituation, im Schlepptau den Konjunkturerwartungen, wobei die Beurteilung der jetzigen Situation vom Niveau her mit +36 Indexpunkten als immer noch gut einzustufen ist. Folglich fällt der Gesamtindex für Euroland, der sich aus den beiden Teilkomponenten Lage und Erwartung zusammensetzt, auf ein 7-Monatstief. Die Richtung für die anstehenden harten Daten (z.B. BIP) dürfte der Frühindikator damit erneut treffend beschreiben.


Ursache USA
Wenn wir seit Monaten (erstmals im August) aufgrund der massive Eintrübung in der US-Erwartungskomponente von «Rezessionswahrscheinlichkeiten in den USA» sprachen, so gewinnt diese Warnung nun immer mehr an Kontur. Der ISM oder auch der sich verschlechternde US-Arbeitsmarkt sind nun Fakten, die die Anleger in Europa mit einem deutlichen Rückgang in der aktuellen Lage quittieren. Nun marschiert auch dieser Teilindex mit -18 Indexpunkten deutlich ins Minus. Die sentix-Konjunkturindizes für die USA gewinnen durch ihren zeitlichen Vorlauf eine immer stärkere Beachtung, unter anderem auch in Research von US-Häusern. Manchmal ist eine gewisse geografische Distanz auch von Vorteil.


Emerging Markets als Rettungsanker?
Die Konjunktur in den Emerging Markets macht auf sich aufmerksam. Die Teilindizes für die Konjunkturerwartung für Asien ex Japan sowie auch für Osteuropa können sich dem negativen Trend Eurolands, der USA und auch Japans entziehen und legen sogar leicht zu. Für die Gesamtindizes notieren wir zwar ebenfalls Rückgänge, jedoch scheinen Spill-over-Effekte für die dortigen Ökonomien deutlich geringer zu sein als für die etablierten Volkswirtschaften.


Methodik des sentix-Konjunkturindex
Der sentix-Konjunkturindex ist eine monatliche Umfrage unter mehr als 2600 (Wert kann sich im Laufe der Zeit durch die wachsende Teilnehmerzahl ändern) privaten und institutionellen Finanzmarktteilnehmern zu deren Einschätzung der konjunkturellen Lage und den weiteren konjunkturellen Aussichten auf Sicht von sechs Monaten in insgesamt sechs Regionen. (sentix/mc/ps

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