Islamische Immobilienfinanciers Amlak und Tamweel wollen fusionieren
Die Immobilienfinanzierer Amlak und Tamweel, deren Aktien am Dubai Financial Market kotiert sind, wollen fusionieren. Dies gaben beide Unternehmen am vergangenen Samstag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.
Dubais Regent stimmt zu
Dubais Herrscher Scheich Mohammed Bin Rashid Al-Maktoum, auch Vizepräsident und Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate , hat den Fusionsplänen bereits zugestimmt. Aus einer Amlak/Tamweel-Fusion würde ein Konzern mit einer Bilanzsumme von umgerechnet 7,36 Mrd. Dollar und somit zum grössten Immobilienfinancier im Mittleren Osten führen. Tamweel ist ausserhalb des Heimatmarktes VAE auch in Saudiarabien und in Ägypten operativ tätig.
Gemeinsam aus der Talsohle?
Die zwei Unternehmen boeten nur die zinslosen und damit Scharia-konformen Finanzierungsmodelle Murabaha und Ijara an. Der Boom in der Islamic Finance, die global um 20 Prozent pro Jahr wächst, und im Immobiliensektor stellte für beide Firmen jahrelang eine Win-Win-Situation dar. Die Aktien von Amlak und Tamweel büssten seit Anfang 2008 dennoch über die Hälfte ihres Wertes ein. Der Grund: die abwartende Haltung der Anleger im Zuge der Kreditkrise und die zunehmende Besorgnis über die Zukunft des überhitzten Immobilienmarktes in den VAE. Allein im Bezirk Dubai Marina steigen die Mietpreise binnen eines Jahres um 100 Prozent. Zudem prüft die Staatsanwaltschaft von Dubai derzeit Betrugsvorwürfe gegen Tamweel. Deren ehemaliger CEO, Adel Shirawi, sitzt seit Anfang August in Untersuchungshaft. (gaf)