US-Schluss: Verluste – Konjunkturdaten enttäuschen

Zudem waren die Anleger Börsianern zufolge nicht bereit, vor der Abstimmung im Senat über eine neue Version des Rettungspakets für die Finanzbranche grössere Engagements einzugehen. Als zusätzliche Massnahme sieht der aktuelle Entwurf nun eine Anhebung der Obergrenze bei der staatlichen Absicherung von Privatkonten vor. Nach Medienberichten sollen ausserdem ausgelaufene Steuererleichterungen für zahlreiche Firmen verlängert und die Einkommensgrenzen bei den Mindeststeuersätzen für die Mittelklasse neu festgelegt werden.


Der Dow Jones Industrial schloss 0,18 Prozent tiefer bei 10.831,07 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,45 Prozent auf 1.161,06 Punkte. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 0,62 Prozent auf 2.069,40 Zähler. Der NASDAQ 100 gab sogar um 1,93 Prozent auf 1.563,80 Punkte nach.


Am Dow-Ende fielen IBM-Papiere um 5,84 Prozent auf 110,13 Dollar. Händler sprachen von vagen Gerüchten, wonach der IT-Konzern ein geringer als erwartetes Quartalsergebnis ausweisen könnte. Ein Sprecher von IBM wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Zudem nahm Analyst David Grossman von Thomas Weisel Partners seine Prognosen für den Quartalsumsatz zurück. Ihm zufolge dürften negative Wechselkurseffekte auf die Erlöse drücken.


Titel von General Electric (GE) litten unter einem negativen Analystenkommentar und fielen um 3,92 Prozent auf 24,50 Dollar. Die Deutsche Bank hatte das Ziel für die Aktien des Mischkonzerns von 28 auf 26 Dollar gesenkt und die Einschätzung der Titel auf «Hold» belassen. Analyst Nigel Coe verwies als Belastung auf die schwierigere Lage an den Kreditmärkten. Vor diesem Hintergrund will sich General Electric nun eine massive Kapitalspritze von mindestens 15 Milliarden Dollar verschaffen. Erneut ist der legendäre US-Investor Warren Buffett mit alleine drei Milliarden Dollar einer der grössten Geldgeber.


Daneben rückten Autowerte in den Mittelpunkt. So sackten Titel von Ford Motor um 12,50 Prozent auf 4,55 Dollar ab. Der Autobauer hat im vergangenen Monat deutlich weniger Fahrzeuge auf seinem Heimatmarkt verkauft als im Vorjahr. Ford machte dafür den Mix aus einer ohnehin schwachen Konjunktur und dem sich verschlechternden Kreditklima verantwortlich. Händlern zufolge enttäuschten die Absatzzahlen die durchschnittlichen Analystenerwartungen.


General Motors (GM) indes hat im September den höchsten monatlichen Marktanteil in diesem Jahr erzielt, woraufhin die Papiere prozentual nahezu unverändert bei 9,45 Dollar schlossen. Allerdings hat auch der Detroiter Autobauer im September in den USA einen Absatzeinbruch verzeichnet. Aktien des Stahlherstellers United States Steel verbilligten sich um 8,58 Prozent auf 70,95 Dollar. Händler verwiesen neben den enttäuschenden Konjunkturdaten auf Sorgen um eine sinkende Nachfrage.


Finanztitel jedoch gehörten wie schon am Vortag zu den grössten Gewinnern. Sie profitierten Händlern zufolge einmal mehr von Hoffnungen, dass der Kongress die neue Version des Rettungspakets für die Branche verabschiedet. So legten die Papiere der Citigroup um 12,14 Prozent auf 23,00 Dollar zu und waren damit der Favorit im Dow. Dahinter folgten die Aktien der Bank of America mit plus 8,94 Prozent auf 38,13 Dollar. JPMorgan-Titel verteuerten sich um 6,27 Prozent auf 49,63 Dollar. (awp/mc/ps/02)

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