Eurokurs sinkt deutlich – Bankenkrise greift auf Europa über

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,4349 (Freitag: 1,4640) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6969 (0,6831) Euro.


Markt blickt nun nach Europa
«Das Übergreifen der Bankenkrise auf Europa hat den Euro auf Talfahrt geschickt», sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Mit dem Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) und dem Finanzkonzern Fortis sind auch grosse europäische Finanzinstitute in den Sog der Finanzkrise geraten und konnten nur durch Staatshilfe gerettet worden. «Nachdem in der vergangenen Woche der Blick noch ganz auf die USA gerichtet war, blicke der Markt nun auf Europa», sagte der Experte. Zudem habe die vorläufige Einigung auf ein Rettungspaket in den USA für etwas Entspannung gesorgt. Es sei allerdings noch offen, ob dieses Paket tatsächlich die Lösung der Finanzkrise bringt.


Verschlechterte makroökonomische Bedingungen
«In diesem schwierigen Umfeld verschlechtern sich auch die makroökonomischen Bedingungen für die Eurozone beträchtlich», sagte Rieke. So schwächte sich der von der EU-Kommission erhobene Indikator für die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone im September deutlich ab. Die EZB sollte daher über eine Leitzinssenkung nachdenken. Eine Konjunkturerholung im vierten Quartal wie von der EZB erwartet werde immer unwahrscheinlicher. Schliesslich befinde sich der tatsächliche Zins an den Geldmärkten von mehr als fünf Prozent deutlich über dem Leitzins der EZB von 4,25 Prozent. Eine Kreditklemme könnte für die Eurozone zunehmen zu einem Problem werden, sagte Rieke.


Referenzkurs bei 1,5845 Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79590 (0,79475) britische Pfund , 152,30 (154,13) japanische Yen und 1,5845 (1,5879) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 905,00 (902,00) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/31)


 

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