Buffett steigt bei Goldman Sachs ein – Kapitalmassnahmen

Berkshire Hathaway erhält zudem eine Option auf den Kauf von Stammaktien im Wert von nochmals fünf Milliarden Dollar. Zudem will Goldman Sachs durch den Verkauf von Stammaktien am Markt weitere mindestens 2,5 Milliarden Dollar einnehmen.


«Vertrauensbildende Massnahme»
Goldman Sachs begrüsste den Einstieg des Investors und sprach von einer «vertrauensbildenden Massnahme». Auch die Börse reagierte erleichtert. Die Goldman Sachs-Aktie kletterte am Mittwoch in Frankfurt um 20 Prozent auf fast 95 Euro. Bereits im nachbörslichen Handel in New York hatte sie zugelegt. Das US-Institut war in der Finanzkrise zwar vergleichsweise gut weggekommen und hatte sich in der Gewinnzone halten können. Allerdings schmolzen die Gewinne und Erträge zuletzt stark zusammen.


Einstieg der Japaner
Für Bewegung an den asiatischen Märkten hatte zudem die Nachricht gesorgt, dass angeblich auch Japans drittgrösste Bank Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) einen Einstieg bei Goldman Sachs ins Auge fasse. Das Investment der japanischen Grossbank werde insgesamt mehrere hundert Milliarden Yen betragen, so die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. SMFG dementierte die Einstiegsgerüchte. Dies wäre das dritte grosse Investment einer japanischen Bank bei den US-Amerikanern innerhalb einer Woche gewesen. Anders als viele ihrer westlichen Wettbewerber hatten sich die japanischen Finanzinstitute weitgehend mit riskanten Kreditgeschäften zurückgehalten und können sich nun vergleichsweise günstig bei den Wall-Street-Grössen einkaufen.


Umwandlung in normale Geschäftsbanken
Erst am Montag hatte Mitsubishi UFJ den Einstieg bei Goldman Sachs-Konkurrent Morgan Stanley gemeldet: UFJ versorgt Morgan Stanley mir mehr als acht Milliarden Dollar und bekommt im Gegenzug bis zu 20 Prozent der Anteile. Konkurrent Nomura wiederum hat sich einige wertvolle Geschäftsteile der in der Finanzkrise zusammengebrochenen Lehman Brothers Holding gesichert. Die im Zuge der Kreditkrise beiden letzten verbliebenen unabhängigen US-Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley wandeln sich gerade in normale Geschäftsbanken um. Sie geben damit unter dem Druck der US-Behörden weitgehende Freiheiten auf. Künftig unterstehen sie derselben Kontrolle wie andere Banken. (awp/mc/ps/03)


 

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