Flucht in Goldanlagen treibt Preis massiv nach oben

Im Tagesvergleich verteuerte sich die Feinunze am Mittwoch im US-Handel an der Nymex um 9% bzw rund 70 USD auf 850,50, ehe es nachbörslich im elektronischen Handel weiter nach oben ging auf 893 USD, ehe erste Gewinnmitnahmen einsetzten. Aktuell gegen 7.57 Uhr kostet die Feinunze etwa 867 USD. «Die Bewegung nach oben war übertrieben, deswegen sind wir wieder zurückgekommen», erklärt ein Beobachter die Gegenbewegung. Risikoaversion laute das Tagesmotto und im Tagesverlauf und den kommenden Tagen dürfte das Gold daher weiter gesucht sein – je nachdem, was es neues von der Finanzkrise gebe, ergänzt er.


«Vermeintlich sicherer Anlagehafen»
Das Gold fungiere als vermeintlich sicherer Anlagehafen, sagte ein Marktkenner von Austin Calvert-Flavin zu der Aufwärtsbewegung am Mittwoch. «Wir haben es mit einer globalen Finanzkrise zu tun und niemand hat klare Antworten parat. Daher werden Aktien, Devisen und Anleihen in Frage gestellt; keiner will Wertpapiere in «Papierform», ergänzte er. An anderer Stelle hiess es, die Fundamentaldaten des Edelmetalls spielten nun wieder eine Rolle und dies führe zu den steigenden Preisen.


Rekordnachfrage
«Die physische Nachfrage bricht Rekorde, das Angebot der Goldminen fällt weiter und natürlich sorgt das konjunkturelle Umfeld dafür, dass die Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold steigt». Neben dem Gold verteuerte sich auch das Silber um 11% am Mittwoch deutlich, während die Gewinne bei Palladium und Platin geringer ausfielen.


Langfristige Position
Ein Experte von Standard Chartered warnt unterdessen, dem Goldpreis hinterherzulaufen. Der sicherste Platz den es derzeit gibt, ist der des reinen Beobachters, sagt er. Jetzt sei nicht die Zeit für Panikentscheidungen. «Ich würde mein Portfolio nicht auf Basis von Eintagesaktivitäten komplett umbauen». Institutionellen Anlegern rät er, Goldbestände als langfristige Position zu betrachten. «Erst wenn sich der Staub legt ist die Zeit zum Aufbau neuer Positionen gekommen», so seine Einschätzung. (awp/mc/ps/15)

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