EU-Eröffnung: Fester – Positive Vorgabe begünstigt Kurserholung

Am Nachmittag dürften eine Reihe von Konjunkturdaten noch einmal für Bewegung sorgen. Unter anderem wird das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan veröffentlicht.

Für den EuroSTOXX 50 ging es um 1,29 Prozent auf 3.263,70 Zähler nach oben. Der STOXX 50 gewann 1,14 Prozent auf 2.839,56 Punkte. Der französische CAC-40-Index stieg 1,53 Prozent auf 4.314,20 Zähler. Der Londoner FTSE 100 legte 1,33 Prozent auf 5.388,90 Punkte zu.

Finanzwerte stehen laut Händlern weiter im Fokus. Santander gewannen in Madrid 1,08 Prozent auf 11,24 Euro. Die spanische Bank hat Interesse an einem indikativen Angebot zur Komplettübernahme der Deutsche-Post-Tochter Postbank gezeigt. Finanzkreisen zufolge hat allerdings bereits die Deutsche Bank den Zuschlag erhalten. Ein Händler meinte: «Vielleicht kommen die Spanier damit zu spät.» Andere Banken zeigten sich auch sehr freundlich. Die US-Regierung hat sich laut Medienberichten in die Rettung von Lehman Brothers eingeschaltet. Ein Verkauf der angeschlagenen Investmentbank solle bereits zum Wochenende unter Dach und Fach sein, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf informierte Kreise. Societe Generale stiegen als stärkster Bankenwert im EuroSTOXX 50 um 3,35 Prozent auf 66,03 Euro.

Rohstofftitel setzten zu einer Erholungsbewegung an. Händler verwiesen auf eine technische Gegenbewegung nach den Kursverlusten der vergangenen Tage. «Fundamentale Gründe gibt es nicht», so ein Börsianer. Aktien von ArcelorMittal stiegen 3,34 Prozent auf 45,33 Euro. In London gehörten die Minenwerte zu den Gewinnern. Xstrata stiegen als grösster Gewinner im FTSE-100 5,58 Prozent auf 2.402,00 Pence. Vom gestiegenen Ölpreis profitierten ebenfalls die einschlägigen Titel der Branche: Repsol-YPF legten 4,14 Prozent auf 19,86 Euro zu und setzten sich an die Spitze des EuroSTOXX 50.

In London waren Thomas Cook und TUI Travel nach Bekanntgabe von finanziellen Schwierigkeiten des Konkurrenten XL Leisure gefragt. Die Titel der TUI-Tochter sprangen 8,34 Prozent auf 240,25 Pence hoch. Thomas Cook stiegen 5,43 Prozent auf 247,75 Pence. Die britische XL Leisure Group, der drittgrösste britische Reiseveranstalter, ist wegen der gestiegenen Ölpreise und der Konjunkturschwäche in finanziellen Schwierigkeiten und hat alle Flüge abgesagt. Analysten von Landsbanki Kepler bestätigten TUI Travel und Thomas Cook mit «Buy». Die Probleme der Leisure Group zeigten zwar die offensichtlichen Herausforderungen einer sich verlangsamenden Nachfrage und steigender Ölpreise. Die Analysten rechnen allerdings damit, dass die beiden grössten Reiseveranstalter sich gut entwickeln werden, während kleinere Anbieter ihre Kapazitäten stark kürzen müssten.

Daneben sorgten auch einige Analystenkommentare für Kursverluste: Wolseley verloren 3,70 Prozent auf 448,00 Pence, nachdem Ciba rutschten um zu Handelsbeginn um sechs Prozent ab, verloren dann aber nur 0,32 Prozent auf 36,86 Schweizer Franken. Goldman Sachs senkte die Titel auf «Sell» und setzte sie auf die «Pan-Europe Sell List». (awp/mc/gh/15)

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