Richemont steigert Fünfmonats-Umsatz um 11 Prozent in Euro
Dies gab der Luxusgüterkonzern im Vorfeld der heutigen Generalversammlung mitteilt. Damit hat Richemont die Erwartungen übertroffen. Der AWP-Konsens prognostizierte ein Umsatzplus von 16,8% in Lokalwährungen (LW) bzw. von 10,2% in EUR.
Wachstum zuletzt leicht verlangsamt
Das Wachstum hat sich allerdings in den letzten zwei Monaten etwas verlangsamt. Nach dem ersten Quartal hatte Richemont noch ein Wachstum von 20% zu konstanten Wechselkursen sowie ein Solches von 13% zu aktuellen Wechselkursen gemeldet.
Schmuckbereich mit grösster Wachstumsrate
Die grösste Wachstumsrate (+13% in EUR) hat der Schmuckbereich mit Cartier und Van Cleef & Arpels erreicht. Insbesondere der High-End-Bereich sei stark gewesen. Die Uhrenhersteller sind in den ersten fünf Monaten um 12% gewachsen, wobei die Akquisition von Roger Dubuis einen kleinen Einfluss hatte. Die Verkäufe von Montblanc sind dagegen lediglich um 2% gestiegen, während der Bereich Leder und Accessoires gar um 5% hinter die Vorjahreswerte zurückfiel. Das übrige Geschäft, wo auch Chloé untergebracht ist, hat ein Umsatzwachstum von 24% erreicht. Dieses ist allerdings vor allem über Akquisitionen zustande gekommen.
Gute Geschäfte in Europa und Asien/Pazifik
Von den Regionen hat zu aktuellen Wechselkursen, also in Euro, Europa um 17% zugelegt und die Region Asien/Pazifik um 19%. In Europa sind gemäss Richemont vor allem Frankreich, Grossbritannien und die Schweiz gut gelaufen, wo viele Touristen aus den Schwellenländern das Geschäft angekurbelt haben. Der Anstieg in den beiden Regionen wurde durch einen Rückgang des Geschäfts in Japan um 8% beeinträchtigt. In den USA blieb das Geschäft vor allem wegen Wechselkurseffekten im Rahmen des Vorjahres. In Lokalwährungen sind die Verkäufe um 14% über dem Vorjahr gelegen. Im amerikanischen Markt gebe es aber erste Anzeichen für eine Verlangsamung, was angesichts der schwierigen Wirtschaftslage allerdings auch zu erwarten gewesen sei.
Schwierige Prognosen
Der Einfluss der globalen Finanzkrise, der hohen Inflation sowie der hohen Rohstoffpreise auf das Geschäft von Richemont seien schwierig vorherzusagen. Produkte und Marken aus dem tiefen und mittleren Preisbereich sähen sich derzeit schwierigen Marktbedingungen ausgesetzt. Doch der High-End-Bereich des Luxusgütermarktes, wo sich Richemont vornehmlich positioniert hat, sei bis dato noch nicht betroffen gewesen. Richemont sei zwar nicht immun gegenüber einer wirtschaftlichen Abkühlung, das Unternehmen sei aber in stürmischen Zeiten besser gewappnet als viele Mitbewerber. (awp/mc/pg/05)