Umsatz Bauhauptgewerbe steigt im Halbjahr nominell um 3,2 Prozent
Im Wohnungsbau legten die Umsätze um 4,1% auf 1,6 Mrd CHF zu. Noch mehr füllten sich die Auftragsbücher: Der Bestellungseingang schwoll um 8,6% auf 1,5 Mrd CHF. Damit belief sich der Arbeitsvorrat Ende Juni auf 3,1 Mrd CHF. Auch der gewerblich-industrielle Bau steigerte sich kräftig um 4,7%. Allerdings liess der Schwung im zweiten Quartal nach (-2,5%). Dagegen schwächelt der öffentliche Hochbau weiter, der rund 11% des gesamten Hochbaus ausmacht. Nachdem er im ersten Quartal um 7,2% geschrumpft war, resultierte auch im zweiten Quartal ein Minus von 5%.
Schwierige Zeiten stehen bevor
Die positive Entwicklung im Hochbau vermöge über die schwierige Lage im Tiefbau nicht hinwegzutäuschen. Nach dem guten Winterquartal wegen des milden Wetters gingen die Aktivitäten im zweiten Vierteljahr um 2% zurück. Verbunden mit den sinkenden Auftragseingängen (-15,3%) zeichneten sich schwierige Zeiten ab, schreibt der SBV. So nahm der Arbeitsvorrat von 6,2 Mrd CHF Ende März auf 5,6 Mrd CHF drei Monate später ab. Schuld daran seien die zögernden Auftragsvergaben der öffentlichen Hand.
Hochbau rechnet 2008 mit gutem Umsatz
Der Hochbau seinerseits hatte Ende Juni Aufträge von 5,3 Mrd CHF in den Büchern. Zusammen mit den Bauvorhaben für die nächsten drei Monate von 2,3 Mrd CHF deute dies auf ein gutes zweites Halbjahr hin. Dazu dürfte erneut der Wohnungsbau wesentlich beitragen, hiess es. Insgesamt sei mit einem guten Umsatz im Gesamtjahr 2008 zu rechnen. Regional zeigen sich erneut grosse Unterschiede: So ist der Arbeitsvorrat im Tessin um 60% und in Neuenburg um mehr als die Hälfte höher als im vor einem Jahr. Auf der anderen Seite mussten Bern, Schaffhausen und Genf Einbussen von je einem Drittel hinnehmen.
Rohstoffpreise belasten
Grosse Sorgen bereiteten vielen Baufirmen die massiv gestiegenen Rohstoffpreise. Es sei schwierig, diese auf die Kunden zu überwälzen. Denn viele Bauherren stellten sich taub bei Wünschen der Baufirmen, die nachträglich mehr Geld verlangten. Der Druck auf die Margen steige dadurch weiter und führe bei zahlreichen Bauunternehmern zu Überlebensängsten für ihre Firma. Ende Juni waren im Bauhauptgewerbe rund 81’000 Menschen beschäftigt. Das sind ziemlich genau gleich viele wie ein Jahr zuvor. (awp/mc/ps/17)