CH-Schluss: Verluste – Druck auf Swatch nach Export-Daten

Hierzulande hätte es trotz laufender Berichtsaison an positiven Impulsen gefehlt. Umso stärker sei der Blick der Investoren auf die USA gerichtet gewesen.


Dort gaben die Aktienmärkte am Nachmittag nach. Wie an den bisherigen Tagen dieser Handelswoche gehörten Finanztitel zu den Verlierern. Von Konjunkturseite kamen hingegen leicht positive Signale: So lagen die US-Arbeitsmarktdaten weitgehend im Rahmen der Prognosen; der vielbeachtete Philadelphia-Fed-Index stieg im August deutlicher als von Experten erwartet. Lediglich der US-Frühindikatorenindex fiel mit -0,7% relativ stark.


Der Swiss Market Index notierte bei Handelsschluss 1,4% oder 99,48 Einheiten tiefer auf 7’000,53 Punkten und damit nur knapp über der Marke von 7’000 Punkten und dem frühen Tagestief (6’996,80 Stellen). Der 30 Unternehmen umfassende gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,18% auf 1’041,75 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) lag 1,26% tiefer auf 5’865,04 Punkten.


Swatch (-2,5% auf 248,60 CHF) waren Schlusslicht im SMI/SLI und verloren wie Richemont (-2,2% auf 60,90 CHF) angesichts des verlangsamten Wachstums bei den Uhrenexporten. Experten erwarteten, dass sich der Trend auch im zweiten Semester und dem kommenden Jahr fortsetzt. Händler berichteten davon, dass im Zuge der Daten im Vorfeld aufgebaute Engagements den Weg zurück an den Markt gefunden hätten.


Auf dem vorletzten Tabellenplatz fanden sich Swiss Life (-2,5% auf 224,50 CHF), die wie die übrigen Assekuranzen verkauft wurden. UBS (unv. auf 21,82 CHF) trugen entgegen dem Trend keine roten Vorzeichen, während CS (-2,1% auf 48,94 CHF) sowie Julius Bär (-1,4% auf 64,15 CHF) verkauft wurden. Die angespannte Situation im Bankensektor lastete weiter auf den Titeln, hiess es. In Marktkreisen war etwa zu hören, dass die Verstaatlichung der beiden US-Hypothekarbanken Fannie Mae und Freddie Mac näher rücke.


Adecco (-1,2% auf 49,86 CHF) standen weiterhin wegen der geplanten Übernahme von Michael Page im Fokus – und verloren. Gleichzeitig erfuhren die Papiere des britischen Mitbewerbers eine deutliche Höherbewertung. Spekulationen zufolge könnte der Personaldienstleister sein Übernahmeangebot für Michael Page von ursprünglich 400 auf 500 Pence je Aktie nachbessern; das Management des Fachkräftevermittlers hält jedoch 600 Pence je Aktie für angemessen.


Holcim (-0,8% auf 76,45 CHF) konnten ihre frühen Verluste (Tagestief 74,00 CHF) nach Zahlen zum Halbjahr teilweise ausgleichen. Analysten zeigten sich vom Ergebnis wenig überzeugt. Das Unternehmen habe an unterschiedlichen Fronten zu kämpfen, hiess es in einem Kommentar.


Im Minus schlossen auch Nestlé (-2,1% auf 48,16 CHF), Roche (-1,9% auf 182 CHF) und Novartis (-1,2% auf 60,20 CHF).


Geberit (+1,0% auf 152,80 CHF) notierten gegen den Trend fester. Händler sprachen einerseits von Deckungskäufen, andererseits von Umschichtungen aus anderen europäischen Bauzulieferaktien. Nach den kürzlich veröffentlichten, soliden Halbjahreszahlen gelten die Valoren Markkreisen zufolge als «sicherer Hafen».


Syngenta (+1,2% auf 285,25 CHF) gingen an der Tabellenspitze aus dem Handel. Im Markt war von vorwiegend aus dem Ausland eintreffenden Nachfrageimpulsen nach tendenziell wieder höheren Agrarrohstoffpreise die Rede.


Im breiten Markt mussten vor allem VZ Holding (-5,2%) nach vorgelegten Geschäftszahlen deutliche Einbussen hinnehmen. Nach dem Halbjahresergebnis litten auch Coltene (-1,6%) und Schlatter (-0,8%); Kuoni (+0,1%), Mobimo (+0,3%) und Luzerner Kantonalbank (+0,2%) konnten zum Schluss profitieren.


Arpida (-1,0%) gingen nach Neuigkeiten zu Iclaprim leichter aus dem Handel. Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat das Gesuch des Unternehmens auf Marktzulassung des Medikaments angenommen. Deutlich fester notierten dagegen Galenica (+3,7%) nach kürzlich veröffentlichen Halbjahreszahlen. (awp/mc/pg/35)

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