WTO-Verhandlungen in der kritischen Phase
Die Verhandlungen zur Liberalisierung des Welthandels hätten vor dem Abbruch gestanden, man habe dann eine Kompromisslösung gefunden und am Montag nun wollten die Entwicklungsländer das Paket neu schnüren, sagte Wasescha vor den 153 WTO-Mitgliedstaaten. Gemäss Wasescha mussten sich China und Indien von den USA scharfe Kritik anhören für ihre Haltung. Beide hatten sich zuvor gegen eine Öffnung für mehr Importe eingesetzt. Seit dem Mittag verhandeln die G7 (USA, EU, Indien, China, Brasil, Japan und Australien) erneut über die kritischen Punkte.
Schweiz geht bis zum Ende
Die jetztigen Verhandlungen seien bereits die längsten überhaupt, sagte Wasescha gegenüber der Nachrichtenagentur SDA mit Blick auf die Verlängerung der Verhandlungen. Die Schweiz sei bereit, «bis zum Ende» zu gehen für ihre Interessen. Im Zentrum stehen unter anderem die geografischen Ursprungsbezeichnungen bei Landwirtschaftsprodukten, deren Kontingente sowie Ausnahmeregelungen. Es geht dabei auch um die sensiblen landwirtschaftlichen Produkte.
Bauern lamentieren
Gemäss den Schweizer Bauern ist der bisherige Verlauf der Verhandlungen nicht akezptabel, wie sie in einer Mitteilung vom Montag betonen. «Für die Schweiz hätte das aktuelle Resultat die grössten Opfer von allen beteiligten Ländern zur Folge», schreibt der Schweizerische Bauernverband. Bei der Industrie geht es der Schweiz vor allem um Branchenlösungen für gewisse Güter. Gemäss dem Schweizer Botschafter werden die Verhandlungen nicht vor kommenden Donnerstag beendet sein. Nach der Zusammenkunft der G7 treffen sich 35 Minister im sogenannten «Green Room». (awp/mc/ps/04)